Bochum. . Im Weitmarer Schlosspark wurde die doppelteilige Stahlskulptur „O.I.C.“ von Richard Serra aufgestellt. Die wuchtige Stahlskulptur “Terminal“ von dem Künstler kennt jeder. Weniger bekannt ist, dass es in der Stadt noch andere Zeugnisse des Künstlers gibt. Bochum verfügt nun über sechs Kunstwerke.
Im Weitmarer Schlosspark wurde gestern die doppelteilige Stahlskulptur „O.I.C.“ von Richard Serra aufgestellt. Damit verfügt Bochum über das bereits sechste Kunstwerk des weltberühmten Bildhauers.
Die wuchtige Stahlskulptur „Terminal“ von Richard Serra kennt jeder. Weniger bekannt ist, dass es in unserer Stadt noch weitere künstlerische Zeugnisse des weltberühmten Bildhauers gibt. Gestern hat sich diese Reihe um eine weitere Plastik erweitert. In der Sylvester-Kapelle im Schlosspark Weitmar wurde „O.I.C.“ aufgebaut – zwei massive, rostig patinierte Stahlblöcke, die in beredter Großartigkeit mit der Kulisse der mittelalterlichen Kapelle in einen Dialog treten.
Jeder Block wiegt sieben Tonnen
Noch sind die Arbeiter rund um den Kubus im Haus Weitmar nicht abgerückt, noch werden Wege gezogen, Mauern und Einfassungen gesetzt. Gleichwohl wurde in der frisch restaurierten Ruine der Sylvester-Kapelle gleich nebenan „O.I.C.“ installiert: zwei gleich große Quader aus massivem Stahl (je 80 x 96 x 112 cm), die in den 1990er Jahren in der Henrichshütte in Hattingen geschmiedet wurden; jeder Block wiegt sieben Tonnen. Mit Hilfe eines Lastkrans wurde das gewichtige Werk gestern zwischen 6 und 10.30 Uhr aufgestellt.
Die Quader wurden einander gegenüber auf der Mittelachse des Kapellenraumes platziert. Da der eine Block aufrecht auf der schmalen Seite steht und der andere auf der breiten Seite liegt, lassen sich die identischen Maße in der Anschauung kaum erkennen – aus dieser Irritation entsteht eine anhaltende künstlerische Spannung. Auch wenn Richards Serras karge Kunst auf den ersten Blick spröde erscheint, so wird man sich bei aufmerksamer Betrachtung der faszinierenden Wechselwirkung zwischen Kunst und Kapelle, Neu und Alt, Stahl und Stein, Technik und Ruine schwerlich entziehen können.
Viele Skulpturen im Schlosspark
Mit der Platzierung der Schmiedestahl-Skulptur rundet sich das in seiner Dichte einzigartige Serra-Ensemble in Bochum. Mit dem „Terminal“ am Hauptbahnhof, den Skulpturen „Circuit“ und „TOT“ im Museum Situation Kunst, der Bleiskulptur „Right Angle Prop“ im Campusmuseum der Ruhr-Uni und der Bodenskulptur „Elevational Circles: In/On“ im Weitmarer Park sind in Bochum so viele bedeutende Skulpturen von Richard Serra wie in weltweit keiner anderen Stadt öffentlich zugänglich, weiß Galerist Alexander von Berswordt-Wallrabe, der auch das neueste Serra-Kunstwerk vermittelt hat: „Das wird Bochum europa-, wenn nicht weltweit bekannt machen!“
„O.I.C..“ wird als weitere Dauerleihgabe aus Privatbesitz an die Stiftung Situation Kunst übergeben. Im Weitmarer Schlosspark befinden sich bereits seit Jahren Skulpturen von international anerkannten Künstlern wie Lee Ufan, François Morellet, David Rabinowitch, Erich Reusch, Ulrich Rückriem und Giuseppe Spagnulo.