Die Traditionseckkneipe „Zur Postkutsche“ wird wiedereröffnet. Die Kneipe neben dem Gericht war geschlossen worden, macht jetzt aber wieder auf. Seran Bahtijari vom Livingroom und Marlo Rodekirchen haben diese Kleinod der guten alten Kneipenkultur übernommen.

Klassische Kneipen sterben. Das sieht jeder, der offenen Auges durch die Straßen der Bochumer Peripherie geht. Das kommende Rauchverbot macht es sicherlich nicht leichter für die Wirte. Wie schön, dass es gelegentlich auch mal anders geht. Die „Postkutsche“ - Beiname früher: Von 8 bis 8“ war geschlossen, macht jetzt aber wieder auf. Seran Bahtijari vom Livingroom und Marlo Rodekirchen haben diese Kleinod der guten alten Kneipenkultur übernommen, sie hatten einfach „Bock auf Kneipe“.

Die Traditionsgaststätte, die einst als Brennerei begann und über Jahrzehnte nach dem Krieg zu den umsatzstärksten Gastronomien der Stadt gehörte, wurde einer Schönheitskur unterzogen, ohne aber den Charakter des Lokals zu ändern.

Fernseher für Fußball

So wurde das Rückbüfett im Tresenbereich saniert, es leuchtet nun in schönsten Farben, und ein Flachbildfernseher ist installiert, darauf werden die Sky-Fußballübertragungen zu sehen sein. Als Wirt und somit als das Gesicht der neuen Postkutsche fungiert Olli Witt.

Ursprünglich hatte Bahtijari sich das Objekt an der Ecke neben dem Landgericht angesehen, um mit dem Livingroom-Konzept zu expandieren. Doch der Küchenbereich ist dafür nicht geeignet. Jetzt soll hier zunächst ganz klassisch im Kneipenstil weitergemacht werden, später soll der kulinarische Bereich eventuell in Richtung Mittagstisch ausgebaut werden. Bis dahin gibt es in der Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr geöffneten Postkutsche nur Kleinigkeiten, die von der Fleischerei Drees geliefert werden.

Markenzeichen: Kräuterspirituosen

Das Markenzeichen der „alten“ Postkutsche wird es weiter geben: Die Hausschnäpse werden ab sofort in Herne-Crange bei der „Alten Drogerie“ produziert. Drei Kräuterspirituosen sind im Angebot, der Postillion, der Bochumer Tropfen und Blau-Weiß. Sie gibt es auch als Trio zum Sonderpreis auf einem „Schnapsbrett“ - eine lose Verbindung zum Livingroom, zu dessen Spezialitäten es gehört, drei auswählbare Tapas auf einem „Essbrett“ zu servieren.

Ansonsten verspricht die Neueröffnung hochwertige Spirituosen, darunter diverse Premium-Wodkas und Qualitäts-Whiskys und (im Vergleich zum Bermudadreieck) günstige Bierpreise (0,2l, 1,60; 0,3l, 2,10 Euro). Und auch ein kleines Weinangebot soll es geben, hierbei arbeitet man mit der Weitmarer Weinhandlung „Der Franzose“ von Inge Wisbar-Thiel zusammen.

Wiedereröffnung am 31.10.

So lange es noch geht, gehört der Tresenbereich mit dem Fernseher den Rauchern, die Wirtsstube mit den rustikal-vergitterten Fenstern und den alten Bildern an den Wänden wird zum Nichtraucherbereich. (Wieder-)Eröffnet wird die neue, alte Postkutsche am Mittwochabend, 31. Oktober.