„Man geht in die Kneipe, trinkt ein Bier und dann steht da ein Dartautotmat.“Andreas Polaczyk erklärt, wie er zum Dart spielen gekommen ist. Der 44-Jährige ist der erste Vorsitzende der DC Flying Arrows, dem „Dart Club Fliegende Pfeile“. Seit Februar 2011 hat der Herner Verein sein Heim an der Bochumer Straße 101, in der Kneipe Alte Bürgerstube. Der Name steht allerdings nicht mehr an dem Gebäude. Es ist eine typische Ruhrgebietskneipe. Theke, dunkles Holz, rustikale Tische und Stühle und zusätzlich zwei Dartautomaten.

„Die haben wir gebraucht gekauft“, erzählt Polaczyk. „Neu kostet so ein Gerät um die 3 000 Euro.“ Die Automaten werden rege benutzt, die Spieler der Flying Arrows trainieren viel, das ist das Geheimnis ihres Erfolges. Das Team Flying Arrows II spielt in der D-Liga der Herner Dart-Liga, die Flying Arrows III in der A-Liga. Im kommenden Februar sollen die Flying Arrows I in der B-Liga an den Start gehen.

Der Verein hat zurzeit 15 Mitglieder. Zehn Männer und fünf Frauen. Heike ist eine der Damen im Verein. „Mein Spielername ist Kotzbrocken“, sagt sie. „Früher hatten wir andere, niedliche Namen“, erläutert Patricia, Spielername „Die Granate“. Sie ist die Schriftführerin der Arrows. „Wir sind aber nicht niedlich.“ Zum „Kotzbrocken“ gesellen sich dann unter anderem noch „Doktor Dart“ (Hubert Roesner) und „Der Patient“ (Sven Quick). Ihre Spitznamen tragen alle stolz auf ihren Vereinshemden gedruckt. Die sind Blau und haben auf dem Rücken einen weißen Greifvogel. Die Flying Arrows wurden 2002 als Club gegründet. 2011 entstand daraus dann der Verein. „Das hat viele Vorteile“, sagt Kassierer Thomas Fitze. „Wir bekommen Unterstützung vom Land und der Stadt und den unterschiedlichen Sportverbänden.“

Die Spieler fühlen sich sichtlich wohl. Auf der Theke stehen Aschenbecher, Bier- und Wasserflaschen. Die Alte Bürgerstube jetzt ein Vereinsheim ist und keine öffentliche Gaststätte mehr. Noch darf hier geraucht werden. Das neue Nichtraucherschutzgesetz ist noch nicht verabschiedet. An den Tischen sitzen die Spieler, die gerade nicht am Automaten stehen, und unterhalten sich. Die Pfeile, die in der Alten Bürgerstube im Einsatz sind, haben keine Metallspitze. „Geht auch gar nicht“, sagt Polaczyk. „Damit würden wir die Automaten kaputt machen. Die Spitzen unserer Pfeile sind aus Kunststoff.“ Die Arrows sind mit ihren Automaten zufrieden. Es gibt aber welche, die viel mehr können, als nur die Treffer anzuzeigen. „Mittlerweile sind die Geräte so weit entwickelt, dass Teams online weltweit gegeneinander antreten können.“