Bochum. .
Noch näher an die Menschen heran rückt das Zentrum für Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie (KiJu-ZPT) der Ruhr-Universität. Bereits vor einem Jahr hat es sich gemeinsam mit dem Zentrum für Psychotherapie (ZPT) auf zwei Etagen in der Stadtparkgalerie im Herzen der Innenstadt eingerichtet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Silvia Schneider soll jetzt das Therapieangebot für Kinder und Jugendliche intensiviert und erweitert werden.
Neun neue Therapeuten
Dazu nahmen Anfang Oktober neun neue Therapeuten ihre Arbeit auf. Insgesamt arbeiten jetzt über 20 Therapeuten, allerdings nicht alle in Vollzeit,in dem Therapiezentrum. Dadurch erhöht sich die Anzahl der zur Verfügung stehenden Therapiezentrum um mindestens 70. Silvia Schneider, die auch den Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Ruhr-Uni inne hat, setzt gezielt auf eine engere Verzahnung zwischen der Therapie von Erwachsenen und den Kindern. „Ich möchte es so sagen. Das Besondere ist, dass wir hier auf die Klinische Psychologie der Lebensspanne setzen.“ Auch die Eltern von Kindern mit psychischen Störungen profitieren, wenn es ihren Kindern besser geht.
Durch die enge Verbindung zwischen Forschung und praktischer Psychotherapie sei eine gute Diagnostik und stets die Anwendung neuester gesicherter therapeutischer Verfahren gewährleistet. Das gehe vom sogenannten „Baby-Triple-P“, das Eltern noch vor der Geburt auf den neuen Lebensabschnitt mit einem Kind vorbereitet, bis zur gezielten Arbeit an Problemen Jugendlicher. Dabei setzt das KiJu-ZPT auf die kognitive Verhaltenstherapie und eingeführter Therapieprogramme. Die Psychologin Sabrina Heuser ist stellvertretende Leiterin der Ambulanz: „Wir arbeiten hier mit den neuesten Therapiemethoden.“
Fachleute empfehlen, Situation abzuklären
Die beiden Fachleute empfehlen Eltern, in bestimmten Situationen abzuklären, wenn sie glauben, dass etwas mit ihrem Kind nicht in Ordnung ist: Silvia Schneider bringt es auf die Faustformel: „Wenn das eigene Kind Dinge nicht kann, die andere Kinder gleichen Alters können oder es ausgegrenzt wird, scheint eine Abklärung sinnvoll.“ Hintergrund könnten etwa Ängste, ADS oder andere Störungen sein.
Die Therapien werden durchgeführt von Psychologinnen oder Psychologen, sowie Pädagoginnen und Pädagogen, die sich in der fortgeschrittenen Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten befinden oder eine Zusatzfortbildung absolvieren. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.