Bochum..
Gibt es Leben im All? Oder sind wir allein in einem unendlich erscheinenden Universum? Was wäre, wenn es dort draußen wirklich fremdes Leben geben würde? Nach dem der NASA-Marsroboter Curiosity im August die spannende Spurensuche auf dem Mars begonnen hat, können sich nun neugierige Besucher in „Ferne Welten – fremdes Leben?“, der neuen Astronomieshow des Bochumer Planetariums, selbst auf eine fantastische Expedition durch den Kosmos begeben.
Produziert wurde die 60-minütige Show von den Planetarien Münster, Kiel, Mannheim, Wolfsburg und Osnabrück gemeinsam, denn als sogenannte „Fulldomeshow“ ist sie mit einem riesigen zeit- und produktionstechnischen Aufwand verbunden, weiß Helmut Schüttemeier (63), technischer Leiter des Bochumer Planetariums. Bevor die Suche nach fernen Welten beginnt, wird wissenschaftlich erklärt, was alles gegeben sein muss, damit Leben auf einem Planeten entstehen kann: ausreichend Luft, flüssiges Wasser und die richtige Temperatur. Dann kann’s losgehen: Die erste Station auf der Reise ist der rote Planet Mars.
Ganz nah dran am Mars-Roboter
Neugierig verfolgen die Zuschauer die Landung von Curiosity und sehen dabei zu, wie der Mars-Rover Gesteinsproben des Planeten unter die Lupe nimmt und nach geologischen Spuren von einstmals lebensfreundlichen Zeiten sucht. Gab es hier in ferner Vergangenheit einmal Leben? Die Reise führt weiter zum Jupitermond Europa. Unter dem dicken Eispanzer des Mondes verbirgt sich ein gewaltiger Ozean, in dem einfache Organismen leben können. Hoch entwickelte oder intelligente Lebewesen findet man jedoch auf keinem Planeten unseres Sonnensystems.
So wird die spannende Suche nach erdähnlichen Planeten weit außerhalb fortgesetzt. Die ersten Kandidaten, die sogenannten „Exoplaneten“ wurden bereits gefunden, beispielsweise im Orbit des roten Zwergsterns Gliese 667c (22 Lichtjahre von der Sonne entfernt) oder im Orbit des sonnenähnlichen Sterns 51 Pegasi (50 Lichtjahre entfernt). Leicht zu entdecken sind diese Planeten jedoch nicht, denn sie sind sehr lichtschwach und werden von dem um ein Vielfaches helleren Stern, den sie umrunden, überstrahlt. „Neuste Methoden ermöglichen es, anhand des Sternenlichts auf das Vorhandensein von Planeten zu schließen“, erklärt Schüttemeier. (Falls die Umlaufbahn so liegt, dass der Planet vor dem Stern vorbeizieht und ihn bedeckt, werden periodische Helligkeitsabsenkungen des Sterns verursacht, die beobachtet werden können und so den Planeten verraten.)
Man kann nur spekulieren und fantasieren
Ob es auf einem der neu entdeckten Planeten auch fremdes Leben gibt und wie das möglicherweise aussieht- auf diese Fragen hat die Wissenschaft bislang keine Antwort. „Daher auch das Fragezeichen im Titel (fremdes Leben?)“, erklärt Schüttemeier. Man könne nur spekulieren und fantasieren. Fantasiert wird zum Ende der Show viel: Ganze Imperien an hyperintelligenten Außerirdischen bevölkern das Weltall, fliegende Ballon-Pflanzen und krakenähnliche Fabelwesen tummeln sich auf den fremden Planeten- fantasievoll, bildreich, sehenswert!
Die neue Show ist ab sofort regelmäßig im Planetarium, Castroper Straße 67, zu sehen. Die nächsten Termine: Di, 11.9., Sa, 15.9., Do, 20.9. Karten können im Internet unter www.planetarium-bochum.de erworben oder telefonisch unter der Rufnummer 02 34 / 51 60 60 reserviert werden. Sie sind auch an der Abendkasse erhältlich.