Bochum-Gerthe. Zwei Marathon-Läufer aus Uganda unterstützten den dritten Sponsorenlauf des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums. Die Aktion Canchanabury half bei der Organisation. Das Geld fließt zur Hälfte nach Kampala, wo ein Klassenraum in einer Schule für Aids-Waisen gebaut wird.

Pinkfarbene Ballons zwischen den Baumwipfeln, Kinder in Trainingshose und T-Shirt, vorweg eine drahtige Frau in Pink mit Megafon: Alles stand bereit für den dritten Sponsorenlauf des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums in Kooperation mit der Charity-Organisation Canchanabury.

Ebenfalls in knalligem Pink waren in diesem Jahr zwei ganz besondere Läufer am Start: Felix Mukasa und Alex Matovu nahmen mit den rund 250 Kindern die 800 Meter lange Strecke rund um den Gerther Markt in Angriff. Die Sportler aus Uganda sind vom Fach. Mukasa verpasste verletzungsbedingt nur knapp die Norm für den olympischen Marathon. Trotzdem bleibt der Sommer für ihn nicht erfolglos, denn in Gerthe schnürte er seine Schuhe für einen guten Zweck und seine Heimat. Und am kommenden Wochenende sind beide beim Halbmarathon zwischen Ehrenfeld und Altenbochum am Start.

Läufer Mukasa verlor sechs Geschwister durch Aids

„Die Hälfte des Geldes, das bei dem Sponsorenlauf zusammen kommt, geht nach Kampala. Dort wird ein Klassenraum für eine Schule gebaut, in der Aids-Waisen unterrichtet werden“, erklärt die Frau mit dem Megafon. Heide Kunz, die Sportlehrerin der HvK, ist selbst leidenschaftliche Marathon-Läuferin und hat das Sponsoren-Event zusammen mit Canchanabury organisiert.

Die Kooperation mit den beiden ugandischen Leistungssportlern sei dabei eher zufällig zustande gekommen: „Im Herbst letzten Jahres waren wir mit Canchanabury in Kampala und haben die Gegend und die Leute kennengelernt, darunter auch Felix Mukasa.“ Der Läufer hat selbst sechs seiner Geschwister durch Aids verloren. „Als wir ihm von unserem Projekt erzählt haben, war er direkt Feuer und Flamme“, erinnert sich Kunz, sehr beeindruckt von dem Engagement der beiden Leistungssportler: „Die beiden wollen wirklich von ganzem Herzen helfen.“

Klassen können selbst bestimmen, wofür das Geld genutzt wird

Die andere Hälfte des Sponsorenlauf-Erlöses kommt den Schülern des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums zugute. Die Klassen können dann selbst bestimmen, wofür das Geld genutzt wird.

Wie viel es am Ende sein wird, das konnte Kunz bisher nicht einschätzen. „Das ist ein ganz schön großer organisatorischer Aufwand, die Laufzettel mit Runden und Sponsorengeldern auszuwerten“, sagt die 53-jährige Sportlehrerin, die erst in gut zwei Wochen mit der endgültigen Summe rechnet. Beim ersten Sponsorenlauf vor drei Jahren kamen aber rund 10.000 Euro zusammen. Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Aktion Canchanabury, feuerte zusammen mit Kunz lautstark die Kinder und die ugandischen Läufer im knalligen T-Shirt an. Micheel: „Pretty in Pink lautet unser Motto.“