Bochum. .
Ein schrecklicher Tatverdacht lastet auf einem 52-jährigen Mann aus Bochum. Vor dem Landgericht wirft ihm die Staatsanwaltschaft seit Mittwoch vor, im vorigen Jahr einen 13-jährigen Jungen in seiner Wohnung im Bochumer Süden viermal äußerst schwer und sehr schmerzhaft missbraucht zu haben.
Außerdem soll er seinen Kopf gegen ein Metallschloss geschlagen haben und ein andermal gegen einen Lattenrost. Das Kind habe seiner Mutter erzählt, die Verletzungen seien beim Bäumeklettern beziehungsweise beim versehentlichen Stoß gegen ein Regal passiert.
Der Prozess begann in ziemlich giftiger Atmosphäre. Zur Überraschung der Verteidigung standen zwei Wachtmeister im Saal. Das Gericht hatte sie bestellt. Jeder Verteidiger weiß: Das ist ein Indiz dafür, dass der Angeklagte gleich aus dem Gerichtssaal weg verhaftet werden könnte. Der 52-Jährige ist bisher ein freier Mann und weist die Vorwürfe zurück. „Mein Mandant fühlt sich komplett unschuldig“, sagte Verteidiger Michael Emde.
Die mutmaßlichen Übergriffe sollen passiert sein, während das Kind mit Billigung der Mutter beim Angeklagten übernachtet habe. Mit der Frau hatte er, wie er sagte, ein Kind gezeugt. Es kam 2002 zur Welt. Mit dessen 13-jährigem Halbbruder habe er in seiner Wohnung nur Deutsch, Physik, Mathe und Erdkunde geübt - und ihn niemals missbraucht.
Der Prozess geht weiter. Zu einer Verhaftung kam es am ersten Sitzungstag nicht.