Bochum. .

Es plästert und die Tagestemperatur erreicht nicht mal die 20-Grad-Marke. Schuld ist aktuell das Tief Oksana aus Westen, sagen die Meteorologen.

„Wir sind im Moment sehr unzufrieden und träumen von der italienischen Sonne“, sagt Stefano Mansutti, Inhaber des Eiscafés San Marco. Klar, wer hat bei kühlem Regen schon Lust auf einen Bananensplit?

Doch der Bochumer an sich erscheint da zäh. Kaum schließt der Himmel seine Schleuse, zieht eine Bedienung am KAP im Bermudadreieck das Wasser mit einer Gummiflitsche von den Tischen, die Stühle trocknen und erste Gäste nehmen wieder Platz.

Für Carsten Peter, Inhaber des Cafés Zacher, besteht kein Grund zum Verzweifeln: „Wir haben ja eine Markise. Wie sich das Sommergeschäft noch entwickelt, ist nicht absehbar.“

Freibäder müssen mit Flaute rechnen

Ausstattung ist in diesen Tagen wichtig, weiß auch Daniela Schartow, Geschäftsführerin im Restaurant Taj Mahal. „Morgen kommt ein großer Schirm mit Heizstrahler“, sagt sie lachend.

Die Terrasse vom Cafébo am Dr.- Ruer-Platz ist schon kurz nach dem Regenguss wieder voll besetzt. „Ich habe einen Garten. Bei Regen spare ich Wasser und Energie“, merkt Gast Ulrich Golenz an.

Doch so tapfer die Bochumer auch sind, es gibt Dinge zu bedauern. Freibäder müssen in den nächsten Tagen mit einer Flaute rechnen. Im Juli hatten sie bisher 4300 Gäste, letztes Jahr waren es im ganzen Monat 10.335, informiert Barbara Gottschlich, Sprecherin der Stadt. Die Sonne muss sich jetzt schon beeilen, um die Freibäder wie im Juli 2011 zu füllen.
Bei den Ferienpass-Ausflügen ist die Nachfrage aber ungeschmälert groß, so Gottschlich weiter.

Mit Regencapes in Freiluftkino

„Für das Fiege Kino Open Air ist es im Moment schwierig. Bis jetzt mussten jedoch nur wenige Vorstellungen ausfallen“, sagt Martin Semerad von Cooltour. Fein raus ist, wer vorbereitet ist. Für kleinere Regengüsse hält das Freiluftkino darum Regencapes für einen Euro bereit.

Veranstaltungen auf der Freiluftbühne Wattenscheid werden bei Regen in die Stadthalle Wattenscheid oder den Ruhr-Congress verlegt“, informiert Andreas Kuchajda von der Bochumer Veranstaltungs-GmbH.

Ein Trost: Der Sommer ist noch lang (Sommerende: 21. September). Die Fakten lassen hoffen. Meteorologe Dennis Dalter (30) vom Wetterdienst Meteo-Groep ermittelte für Juli in Bochum: 186 Sonnenstunden gibt es durchschnittlich hier. „Wir hatten erst etwa 68 davon. Und von durchschnittlich elf Regentagen haben wir sieben überstanden. Sommertage – mit einer Temperatur zwischen 25 und 29 ,9 Grad – gab es erst drei. Für Juli sind im Mittel sieben zu erwarten. Also, einfach mal abwarten.“