Essen.. Eine Unwetterfront überquerte am Freitag Nordrhein-Westfalen. Vor allem den Süden des Landes traf es. In Nordhessen kamen drei Frauen bei einem Blitzeinschlag ums Leben. Die kommende Woche wird mit heftigen Gewittern und großer Hitze eine regelrechte Unwetterwoche.

Tief Lisa hat am Freitag kräftige Gewitter nach Nordrhein-Westfalen gebracht. Besonders den Kölner Raum, das Sauer- und Siegerland traf es, erklärte der Deutsche Wetterdienst in Essen. Die befürchteten Tornados, vor denen die Wetterexperten zuvor gewarnt hatten, blieben aber aus.

In Nordhessen kamen bei einem Blitzeinschlag in die Hütte eines Golfplatzes drei Frauen ums Leben. Die Frauen hätten sich am Freitagnachmittag während des beim Golfspielen einsetzenden Unwetters in der Hütte nördlich von Waldeck unterstellen wollen, wie das Polizeipräsidium in Kassel mitteilte. Doch ausgerechnet dort habe dann der Blitz eingeschlagen. Eine vierte Frau wurde schwer verletzt und schwebt weiter in Lebensgefahr. Nähere Einzelheiten über die Identität der Frauen waren zunächst nicht bekannt.

Am späten Nachmittag zogen die Unwetter gen Osten ab. Lediglich einzelne kräftige Schauer soll es in NRW noch bis in die Abendstunden geben, so die Meteorologen. Später am Abend wird es trocken bleiben. Und so startet dann auch der Samstag zunächst freundlich. Erst am Abend kann es wieder einzelne Schauer und Gewitter vor allem im Sauer- und Siegerland geben.

Unwettergefahr bis in den Abend

Die kommende Woche wird dann eine regelrechte Unwetterwoche. Dann bestimmen heftige Gewitter und teils unerträgliche Hitze das Wetter. "Die tropische Luft setzt sich bei uns in den nächsten Tagen fest. Wir müssen daher täglich mit schweren Unwettern rechnen", sagte Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom privaten Wetterdienst wetter.net am Freitag in Wiesbaden. Der Deutsche Wetterdienst erklärte die Gewittergefahr mit einer "brisanten" Südwestwetterlage und gab am Freitag gleich mehrere Unwetterwarnungen heraus.

"Dschungelsommer" wird unerträglich schwül

Jung sprach von einem regelrechten "Dschungelsommer". Wegen der großen Schwüle werde die Luft als sehr unangenehm empfunden, geradezu "unerträglich schwül" werde es vielerorts am Samstag. Lediglich am Montag werde es sich mit Höchstwerten zwischen 18 bis 27 Grad kurzzeitig ein wenig abkühlen. Bereits am Dienstag steige das Thermometer wieder auf Werte von bis zu 30 Grad. Im Verlauf der zweiten Wochenhälfte werde es dann immer heißer.

Besonders heiß wird es demnach gegen Ende kommender Woche im Osten Deutschlands mit Werten bis 37 Grad. Selbst in den Nächten liegen laut Jung die Temperaturen zeitweise bei mehr als 20 Grad, sodass von tropischen Nächten gesprochen werden könne.

Vielerorts liefen Keller voll, Straßen wurden überschwemmt

Vor Gewittern, Starkregen, Hagel und teils heftigen Sturmböen in der kommenden Woche warnte auch der Deutsche Wetterdienst. Die Belastung durch Hitze sei besonders im Osten und Süden hoch. Verursacht werden die Extreme demnach durch eine Südwestwetterlage, die bereits am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag zu heftigen Niederschlägen führte.

Vielerorts liefen die Keller voll, Straßen wurden überschwemmt. In Nordrhein-Westfalen kam ein Autofahrer auf der A 33 nahe Stukenbrock-Senne auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern. Der Wagen überschlug sich, der Mann wurde schwer verletzt. In Bielefeld fiel bei schweren Gewittern kurzzeitig der Strom aus.