Bochum. . Die Bochumerin Michaela Bischoff ringt mit ihrer Krankenkasse DAK um die Kostenübernahme für Taxifahrten zur ambulanten Behandlung. Doch die Kasse lehnte bislang ab - mit Hinweis auf die Vorschriften.

Weil es wieder los geht zum Arzt, hangelt sich Michaela Bischoff langsam mit ihrem bandagiertem Bein am Treppengelände entlang. Das dauert. Es sind 22 Stufen, von ihrer Wohnung im ersten Stock hinunter zur Haustür. Ein netter Nachbar schleppt ihren Faltrollstuhl und bringt sie zum Taxi, das vor dem Haus an der Brunsteinstraße 37 steht. „Ich bin kaputt“, sagt sie, als sie endlich im Taxi sitzt.

Viel lästiger ist für die Schwerbehinderte (49) ein Geplänkel mit der Krankenkasse DAK. Die weigert sich nämlich, die Taxikosten für die ambulanten Behandlungen beim Arzt zu bezahlen.

„Meinen Sie, die wollen mich loswerden?“ fragt sie unvermittelt.

„Warum?“

„Weil ich doch so teuer für die Krankenkasse bin. Diabetes ist eine teure Krankheit.“

In ihrem Wohnzimmer hat sie einen Haufen Papier auf der Schreibtischplatte ausgebreitet, Arztbriefe, Kostenübernahme-Anträge, Krankenkassenbescheide.

Sie hebt ihr linkes Bein aus dem Rollstuhl hoch und zeigt auf ihren diabetischen Fuß. Der steckt in einem Rückfußentlastungsschuh, wobei die verbundene Ferse frei bleibt. Denn die hat ein tiefes Loch im Fleisch, das nur schlecht verheilt, „vier Zentimeter groß, zwei Zentimeter tief“. Den Spezialschuh hatte die DAK bewilligt.

"Taubheitsgefühle am Kopf"

Michaela Bischoff hat Diabetes mellitus Typ 1 und sagt leise: „Seit dem dritten Lebensjahr bin ich zuckerkrank. Nie werde ich vergessen, wie immer der Krankenwagen mit Blaulicht kam.“

Die Wunde in ihrer Ferse ist noch frisch. Als Spätschäden der Diabetes erlitt sie Nieren- und Augenerkrankungen, dann Durchblutungsstörungen in den Beinen. Im November ein Hirninfarkt, „mit Taubheitsgefühlen am Kopf“.

Doch aufgegeben hat sie nie.

„Wegen der Erkrankung habe ich spät studiert“, lächelt sie und erinnert sich gern. Diplom-Pädagogin war sie schließlich geworden. Ihr Job: Beratung von Frauen, die in Bedrängnis waren. Als Rückschlag empfand sie, dass sie 2009 „vollberentet“ wurde, mit 980 Euro im Monat. Sie hätte lieber weiter gearbeitet.

Patientin fühlt sich "abhängig und ausgeliefert" 

Jetzt, im Kosten-Clinch mit der DAK, „fühle ich mich abhängig und ausgeliefert“. Doch Michaela Bischoff, deren Schwerbehindertenausweis den Grad ihrer Behinderung mit 100 Prozent belegt, pocht auf ihre Rechte.

„Diese Frau ist nicht einfach.“ Als einem Sprecher der DAK dieser Seufzer entfährt, schwingt Respekt mit. Im Gefecht um Taxikosten mit einer der größten Krankenkassen Deutschlands ist die Frau jedoch nicht allein. Sie hat Ärzte, die versuchen, ihr zu helfen. Etwa Professor Dr. Juris Meier, leitender Arzt am Universitätskrankenhaus St. Josef Hospital. Der stellte ihr, als sie dort nach mehrmonatiger Behandlung ihrer Ferse entlassen wurde, eine ärztliche Bescheinigung aus.

Der Wortlaut: „Bei o.g. Patientin besteht aufgrund eines diabetischen Fußsyndroms eine komplette Immobilität. Eine Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist somit aus ärztlicher Sicht aktuell nicht zu verantworten. Es besteht die Notwendigkeit eines Krankentransportes.“ Der ist nötig, weil Michaela Bischoff noch einige Monate lang jede Woche u.a. zum Diabetologen muss.

WAZ-Medizinforum Diabetes

Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Prof. Dr. Wolff sSchmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Prof. Dr. Wolff sSchmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch und Anja Lemloh (re.), Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch und Anja Lemloh (re.), Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Andreas Jähnert, Oberarzt der Medizinischen Klinik, referierte darüber, wie Folgeschäden verhindert und behandelt werden können. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Andreas Jähnert, Oberarzt der Medizinischen Klinik, referierte darüber, wie Folgeschäden verhindert und behandelt werden können. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch (re.) und Anja Lemloh, Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch (re.) und Anja Lemloh, Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch , Diabetesberaterin am Knappschaftskrankenhaus, sprach über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch , Diabetesberaterin am Knappschaftskrankenhaus, sprach über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Anja Lemloh, Diabetesberaterin am Knappschaftskrankenhaus, sprach über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Anja Lemloh, Diabetesberaterin am Knappschaftskrankenhaus, sprach über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Andreas Jähnert, Oberarzt der Medizinischen Klinik, referierte darüber, wie Folgeschäden verhindert und behandelt werden können. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Andreas Jähnert, Oberarzt der Medizinischen Klinik, referierte darüber, wie Folgeschäden verhindert und behandelt werden können. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, moderierte die Veranstaltung.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch (re.) und Anja Lemloh, Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Margarete Heusch (re.) und Anja Lemloh, Diabetesberaterinnen am Knappschaftskrankenhaus, sprachen über ihre Erfahrungen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Besucher machten sich Notizen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Besucher machten sich Notizen.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Anja Figge, Oberärztin in der Medizinischen Klinik (li.) im Gespräch mit einer Patientin.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Anja Figge, Oberärztin in der Medizinischen Klinik (li.) im Gespräch mit einer Patientin.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Anja Figge, Oberärztin der Medizinischen Klinik, referierte zum Thema Diabetes.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Dr. Anja Figge, Oberärztin der Medizinischen Klinik, referierte zum Thema Diabetes.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Prof. Dr. Wolff sSchmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Prof. Dr. Wolff sSchmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der WAZ-Lokalredaktion Bochum, begrüßte die Gäste.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, mit einem Fragesteller aus dem Publikum.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool
Am Donnerstag, den 08.03.2012 fand im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer ein WAZ-Medizinforum zum Thema Diabates statt. Thomas Schmitt, Leiter der Bochumer WAZ-Lokalredaktion, mit einem Fragesteller aus dem Publikum.Foto: Olaf Ziegler / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler
1/21

Enttäuschung: Mit Schreiben vom 19. Juni ließ die Krankenversicherung „DAK Gesundheit Unternehmen Leben“ sie in Sachen „Kostenübernahme für Krankenfahrten zur ambulanten Behandlung“ abblitzen. Es lägen „weder eine hochfrequentierte Behandlung“ noch eine „dauerhafte Mobilitätseinschränkung“ vor.

DAK Münster bewilligte Rollstuhl

Die DAK zahle das Taxi laut Vorschrift nur, wenn es etwa um „Serienfahrt Dialyse, onkologische Chemo- oder Strahlentherapie“ gehe und mindestens sechs Monate dauere - mit mindestens drei Fahrten pro Woche. Außerdem müsse eine „AG“ vorliegen, eine „außergewöhnliche Gehbehinderung“.

DAK-Sprecher Uwe Zulauf nennt Beispiele für solch harte „AG“-Fälle: „Doppelamputation der Beine, Hüftextraktionen, Querschnittsgelähmte.“ Da konnte Michaela Bischoff wohl nicht mithalten, dafür war sie nicht kaputt genug.

Doch die Zuckerkranke gab nicht auf. Zumal die DAK sich bei einer Nachfrage der WAZ beim Thema der Rollstuhlfahrerin verhedderte. „Wieso Rollstuhlfahrerin?“ hieß es anfangs erstaunt. Die DAK habe Frau Bischoff überhaupt keinen Rollstuhl bewilligt.

Da irrte die Kasse. Nicht die DAK Bochum, wo der Antrag eingegangen war, hatte den Rollstuhl genehmigt, sondern die dafür zuständige DAK Münster. Der DAK-Mitarbeiter entdeckte noch mehr im Computer: Bereits der Rollstuhl hatte Ärger ausgelöst.

Im Krankenhaus hatte die Patientin eine Verordnung für einen Faltrollstuhl mit Sitzkissen erhalten. Die DAK: „Wir haben eine Lagerbestandsabfrage gemacht und das Sanitätshaus Kurt Weber beauftragt, der Versicherten mit diesem Modell zu versorgen.“

Leihrollstuhl vom Sanitätshaus

Doch die Schwerbehinderte lehnte ab: „Das war so ein gebrauchtes Dingen, viel zu breit, sehr sperrig.“ Dabei habe ihr Arzt extra von einem Rollstuhl der Marke Otto Bock Avantgarde gesprochen: „Den kriegen auch alle MS-Patienten, man kommt damit gut über die Bürgersteigkanten.“

Leben mit Diabetes

Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago)
Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago)
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago) © imago
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago)
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago)
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago)
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago)
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago)
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago)
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago) © imago
1/8

Sie hakte nach, bekam dann einen Leihrollstuhl vom Sanitätshaus Amberg, bis sie ein passendes Gerät erhielt - einen einfachen Faltrollstuhl vom Sanitätshaus Kaiser in Witten. Die DAK war einverstanden. Noch einmal lenkte die Kasse ein, bewilligte eine Reha-Maßnahme im Ostsee-Bad Damp. Die Reise wurde nun auf den 5. September verschoben, wegen der Fersenbehandlung im Krankenhaus.

Und die Taxikosten? Man wird sehen. „Wenn die DAK wenigstens die Fahrt zur Reha-Klinik bezahlen würde...,“ grübelt Michaela Bischoff. Die Hin- und Rückreise im Pkw kostet 570 Euro.

Trotz ihrer schweren Erkrankungen zerfließt sie nicht in Selbstmitleid, sondern ist für andere da, die in Not sind: „Ich arbeite ehrenamtlich bei einer Lebensberatungsstelle.“