Bochum. . Nach Trickdiebstählen und Trickbetrügereien mit einem Klemmbrett hat die Bochumer Polizei seit Jahresbeginn bereits 46 Beschuldigte geschnappt. Die zumeist minderjährigen Täter sammeln „Spenden“ und ziehen dabei arglosen Menschen das Geld aus der Tasche.
Seit Jahresbeginn hat die Polizei in Bochum, Witten und Herne 46 Beschuldigte wegen der Klemmbrett-Masche gefasst. 34 Trickdiebstähle und -betrügereien werden ihnen vorgeworfen. Wie die Kripo am Sonntag mitteilte, handelt es sich fast immer um südosteuropäische Täterinnen und Täter, die oft noch nicht strafmündig und auf frischer Tat erwischt worden sind.
Laut Polizei sprechen die Täter ihre Opfer in Einkaufsstraßen, Cafés und Schnellrestaurants an, täuschen vor, gehörlos zu sein und werben mit Formularen auf einem Klemmbrett um Spenden für ein Gehörlosenzentrum. „Insbesondere ältere Menschen neigen aus Mitleid dazu, auch zu spenden“, sagt Polizeisprecher Guido Meng. Andere spendeten, weil sie massiv bedrängt und angebettelt würden. Die Polizei hat „große Zweifel“, dass die Spenden ihrem Zweck zugute kommen.
„Wir haben Aussagen, dass Eltern ihre Kinder durch Schläge zwingen“
Noch häufiger werden die Opfer auch bestohlen. Dabei wird ihnen beim Zücken des Portmonees durch das Klemmbrett die Sicht versperrt. Oder sie werden damit beim Geldabheben am Bankautomaten abgelenkt. Weil die Täter minderjährig sind, kommen sie nicht in U-Haft, sondern in Jugendschutzstellen, wo sie aber oft schnell wieder ausbüxen.
Das Hauptinteresse der Polizei richtet sich auf erwachsene Hintermänner und Bandenchefs. Kripo-Chef Andreas Dickel: „Wir haben Aussagen, dass Eltern ihre Kinder durch Schläge zu solchen Taten zwingen.“