Bochum. .

Schnell reagiert hat der Thyssen-Krupp-Konzern. Offenbar möchte sich das Stahlunternehmen nicht zum Gespött der Leute machen. Nach jahrzehntelangem Gezänk hatte der Konzern, wie die WAZ berichtete, die Verantwortung übernommen und kümmert sich nun selbst um Pflege und Unterhaltung der Jacob-Mayer-Grabstätte an prominenter Stelle im Kortumpark, dem ehemaligen Friedhof an der Wittener Straße.

WAZ-Leser Carl Bühlmann (56), der regelmäßig dort spazieren geht, begann 1972 seine Ausbildung zum Schlosser bei den Fried.-Krupp-Hüttenwerken, wie das Werk der Bochumer Vereins seit 1965 hieß. Bis heute ist er bei Thyssen-Krupp beschäftigt: „Die Debatte in der Zeitung um das Jacob-Mayer-Grab habe ich sehr wohl verfolgt. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass sich so schnell etwas ändert.“

Eine längst überfällige Maßnahme

Doch der Konzern hielt sein Versprechen. Moos und Flechten sind verschwunden. Die Jacob-Mayer-Büste, die zwar nie verschwunden aber mit den Jahren ein bisschen unansehnlich wurde, sieht beinahe aus wie neu. Und gekümmert haben sich die Gärtner selbst um das Drumherum, obwohl die seit Jahren recht wild wuchernden Pflanzen und Sträucher rund ums Grab durchaus ihren Reiz hatten. Neuer Torf leuchtet rötlich und unterhalb der gereinigten Säule wachsen keck freundliche Blumen.

Für WAZ-Leser und Thyssen-Krupp-Mitarbeiter Carl Bühlmann eine längst überfällige Maßnahme. Hatte sich doch Bochum und Thyssen-Krupp ob des merkwürdigen Disputs auch nach überregionalen Berichten und dem durchaus ernst gemeinten Hilfsangebot aus Mayers Geburtsstadt Dunningen – (Zur Erinnerung: Der Bürgermeister griff selbst zum Telefon und offerierte Amtskollegin Ottilie Scholz direkt die Bereitschaft zur düpierenden Hilfe) beinahe zum Gespött der Republik gemacht.