Bochum. . Um noch drei Millionen Euro Spenden für den Bau des über 33 Millionen Euro teuren Musikzentrums einzuwerben, gab es jetzt den Startschuss für eine weitere Kampagne: Spender können Stuhlpaten werden, gern auch als Ratenzahlung.

Noch halten sie kurz über dem Haupthaar inne. Noch, so soll das Bild symbolisieren, ist das große Ziel in der Schwebe. So sehr sich Norman Faber und Steven Sloane über die Auszeichnung freuen: Aufsetzen wollen sie ihre Bierkutschermützen erst an dem Tag, in der Minute, in der an der Vikoriastraße der erste Spatenstich für das Musikzentrum erfolgt.

Engagement für das Ruhrgebiet, Tatkraft, Tugenden und gern auch Taler für Bochum: Seit 2003 würdigt die Fiege-Brauerei außergewöhnliche Leistungen für die Stadt und Region mit der historischen Kopfbedeckung der Bierkutscher. Ernst-Otto Stüber und Norbert Lammert zählen ebenso zu den Preisträgern wie Werner Altegoer, Frank Goosen und Dieter Gorny.

Diesmal verbanden die Fiege-Brüder die Mützen-Vergabe mit einer klaren Aussage für das Musikzentrum. „Wir stehen vor der entscheidenden Etappe. Wir wollen einen Schub geben, damit die Finanzierungslücke geschlossen wird.“ 33,3 Mio. Euro soll der Bau kosten. 3 Mio. Euro, aufzubringen über Spenden, fehlen noch und müssen bis Ende Mai rechtssicher vorliegen.

"Das rechnet sich auch wirtschaftlich!"

Lotto-Unternehmer Norman Faber hat seinen Beitrag vor Jahren geleistet. Und was für einen: Mit 5 Mio. Euro schob er das Projekt, damals noch als Konzerthaus konzipiert, entscheidend an und schuf die Basis für weitere 30000 Privatspenden. Mit dem Musikzentrum, schwärmt der 66-Jährige, entstehe „ein neues, unverzichtbares Stück Heimat“, das Bochum, insbesondere der Innenstadt, wertvolle Impulse verleihe.

„Zigtausende werden die Konzerte besuchen. Das rechnet sich für Bochum auch wirtschaftlich!“ Faber appelliert insbesondere an die Unternehmer, „ihrer Verantwortung gerecht zu werden“ und die noch fehlenden Gelder bereitzustellen. Er selbst werde das Musikzentrum auch über den Bau hinaus finanziell unterstützen.

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Sehr zur Freude von Steven Sloane (53), der als Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker seit nunmehr 18 Jahren von einer angemessenen Spielstätte für sein Orchester träumt. Und nicht nur davon: Das Musikzentrum werde „ein Anziehungspunkt für alle Bochumer, die Musik kennenlernen, hören, machen, verstehen und genießen wollen“. Nach langem Kampf stehe man kurz vor dem Ziel. „Wir müssen das schaffen! Es gibt keinen Plan B!“

"Stuhlpaten-Sparplan"

Jürgen und Hugo Fiege erhören den Ruf. Bei der Verleihung der Bierkutschermützen im Rahmen der Zwickelbierprobe kündigten sie vor über 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Sport und Kultur an, zwei Stuhlpatenschaften für das Musikzentrum im Wert von jeweils 4000 Euro zu übernehmen. Faber und Sloane strahlten – ist das Ende des Schwebezustandes für ihre Bierkutschermützen doch etwas näher gerückt.

Mit einem „Stuhlpaten-Sparplan“ will die Stiftung Bochumer Symphonie die 3-Millionen-Lücke schließen.

Die Patenschaft für einen Stuhl im künftigen Musikzentrum kostet 4000 Euro, zahlbar komplett oder in 100-Euro-Raten. Der Name des Paten prangt auf dem Stuhl, auf einer Tafel im Foyer, im Eröffnungsjahresheft und im Internet-Portal. Die Paten nehmen zudem am Richtfest teil, besuchen eine Generalprobe und „Events für Sie und Ihre Begleitperson“.

Wer besonders tief in die Tasche greift, erlebt die Bochumer Symphoniker exklusiv: Beim Abschluss von zehn Patenschaften (heißt: 40.000 Euro) gibt das Orchester ein eigenes kleines Konzert für den Spender. Infos unter 0234/57 97 54 41 und www.bochumer-symphonie.de