Bochum. Das Innovationszentrum Schule-Technik in Bochum will Schüler für ingenieur- und naturwissenschaftliches Studium begeistern. Die Stadtwerke unterstützen das Projekt weiterhin mit jährlich 25.000 Euro. Die Stadtwerke klagen über zu wenige Bewerbungen.
Die Schüler haben die Wahl: Windmühle, solarbetriebenes Fahrzeug oder Wasserturbine. „Wir bauen die Windmühle. Ich finde es faszinierend, dass nur durch Drehen Strom entsteht“, sagt Amrei Pahlke (13) von der Matthias-Claudius-Gesamtschule. Schüler, und besonders Mädchen für Technik zu begeistern, genau das ist das Ziel des Innovationszentrums Schule-Technik (zdi).
Jetzt nimmt das Projekt erneut Fahrt auf. Die Stadtwerke haben den Kooperationsvertrag als Hauptsponsor für weitere drei Jahre im eigenen Foyer unterschrieben.
Zeitgleich schrauben und basteln an rund zehn Tischen flinke Hände an Modellen, die in die Zukunft weisen. Die Stadtwerke unterstützen das Projekt der MINT-Stiftung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) jährlich mit 25 000 Euro. Gefördert werden Technikunterricht in Schulen und naturwissenschaftliche Projekte vom Kindergarten bis zur Oberstufe. Aktuell können dadurch rund 600 Schüler der Oberstufe Technik als Unterrichtsfach wählen.
Neben der finanziellen Förderung, die zum Beispiel für Baukästen benötigt wird, führen die Stadtwerke auch in diesem Jahr wieder das Sommercamp „Energie und Umwelt“ fort. Dabei beschäftigen sich 50 Schüler ab 16 Jahren zwei Wochen lang vor allem mit erneuerbaren Energien. Exkursionen wie ins Wasserwerk Kemnade und eine einwöchige Reise an die Nordsee zum Thema Windkraft gehören zum Programm des Sommercamps.
Fachkräftemangel
„Im technischen Bereich erhalten wir nicht genug Bewerbungen. Wir fördern das Projekt auch, um eventuell Nachwuchs für uns zu rekrutieren“, erläutert Thomas Schönberg, Sprecher der Stadtwerke. Auch Projektleiter und Techniklehrer Klaus Trimborn sagt: „Wir haben uns gefragt, wie wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken können.“ Nicht nur die Kooperation zwischen Schulen und Unternehmen, sondern ebenso mit Hochschulen sei wichtig. Ein Schlüsselwort laute: „Bildungsvernetzung“, betont Trimborn.
Technik macht Schule
Das Bildungsnetz soll in viele Richtungen weiter wachsen, wie beim Projekt „Technik ist cool“. Große unterrichten Kleine: Aktuell sind es Schüler ab Klasse 10 von der Heinrich-von-Kleist-Schule und der Hellweg-Schule, die jüngere Kinder nach Schulschluss einmal wöchentlich in Technik-AG betreuen. „Mich interessieren Naturwissenschaften, weil sich alles erklären lässt“, sagt Katja Vohl (17) von der Hellweg-Schule, die eine der AG betreut.
Doch bevor alles erklärbar ist, wird geknobelt. „Mir gefällt es, zusammen zu überlegen, wie es gehen könnte“, so Fünftklässler Lennart Hellfajer (10). „Wir arbeiten mittlerweile mit sechs Grundschulen zusammen“, freut sich Sabine Bienholz, Mathe- und Physiklehrerin an der Hellweg-Schule. Ein weiteres Angebot für die Kleineren ist auch das Lego-Education Center in der Stadtteilbibliothek in Gehrte. Schon 70 Grundschullehrer seien geschult, um dort mit Kindern Technik selbst zu erleben, so Projektleiter Trimborn.