Bochum. .

Der TÜV in Bochum hat eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: 38,5 Prozent der im Jahr 2011 geprüften Fahrzeuge hatten gar keine Mängel. Die schlechte: 31,5 Prozent hatten „erhebliche Mängel“ und mussten umgehend repariert werden, damit sie nicht zu einem Verkehrsrisiko werden konnten.

Rund 30 Prozent bescheinigten die TÜV-Prüfer „geringe Mängel“; auch die mussten sofort behoben werden. Als „verkehrsunsicher“ wurde nur ein Fahrzeug eingestuft. Die Zahlen nannte der Bochumer TÜV in einer Jahresbilanz.

Viele scheuen den Werkstatt-Termin

In ihrer Mängelstatistik registrieren die Sachverständigen zwei gegenläufige Trends: Zum einen gibt es viele Autos, die ohne Mängel unterwegs sind. Zum anderen fallen auch immer mehr Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf. Michael Kaiser, der Leiter der TÜV-Station in Bochum, erklärt dieses Phänomen: „Einerseits bauen die Hersteller gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel unterwegs sein können. Andererseits kümmern sich viele Autofahrer zu wenig um die Technik ihres Fahrzeugs.“

Der Autofahrer wolle einen funktionierenden Wagen, der ihn sicher von A nach B bringe, ohne dass er sich darum sorgen müsse. Viele würden dann auch aus Kostengründen regelmäßige Werkstatt-Termine zur Inspektion und zur Wartung scheuen. „Das ist ein Fehler“, erklärt Kaiser. „Wer sich ein wenig um sein Auto kümmert und es in einer Fachwerkstatt warten lässt, kann der Hauptuntersuchung gelassen entgegen sehen.“

Am meisten Mängel gab es bei den Lichtanlagen und der Elektrik

Am häufigsten entdeckten die Bochumer TÜV-Prüfer Mängel bei den Lichtanlagen und der Elektrik. Danach folgen die Mängelgruppen „Bremsen“, „Achsen, Räder, Reifen“ und „Umweltbelastung“.

Bei der ersten Hauptuntersuchung im Alter von drei Jahren zeigten sich bei 5,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel, erklärte der TÜV. Im Alter von fünf Jahren seien es schon 10,2 Prozent gewesen - und so gehe es weiter bis zu den Elfjährigen, von denen 27,9 Prozent in die Werkstatt gemusst hätten. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter auch als Ursache für die Mängel anzusehen ist, liegt jetzt bei 52.656 Kilometern bei den Dreijährigen und 133.528 Kilometern bei den Elfjährigen.

Der TÜV weist übrigens darauf hin, dass jeder, der jetzt noch mit einer rosafarbenen HU-Plakette unterwegs sei, sich sputen sollte. Bei zweimonatiger Überschreitung der Prüffrist sei ein Bußgeld fällig, später kämen noch Punkte in Flensburg dazu.

Die TÜV-Hauptuntersuchung gibt es jetzt seit gut 60 Jahren. Im Dezember 1951 wurde sie als regelmäßige Sicherheitskontrolle eingeführt.