Bochum..

Die Arbeitsplätze der rund 75 Mitarbeiter des TÜV Nord Bildungszentrums in Dortmund sind offenbar gerettet, doch das Bildungszentrum in Bochum steht offenbar vor der Schließung.

Nachdem das Aus drohte, sichert nun ein neuer größerer Auftrag von der Agentur für Arbeit den Weiterbetrieb zumindest für die Niederlassung am Bärenbruch - auf absehbare Zeit. Offen ist noch, ob auch für den Standort Alte Straße neue Arbeitsaufträge ins Haus kommen. Doch so richtig froh blickten die Beschäftigten bei der Belegschaftsversammlung in Kirchlinde gestern dennoch nicht voraus. Sie müssen demnächst teils heftige Einkommenseinbußen schlucken.

„Abwartefrist“ eingeräumt

Am 19. Mai dieses Jahres war bei einer Belegschaftsversammlung am Bärenbruch das Damoklesschwert der möglichen Schließung über die Dortmunder und die Mitarbeiter weiterer NRW-Standorte der TÜV Nord Bildung (vorher: RAG Bildung) gehängt worden. Für den traditionellen Dortmunder Weiterbildungsbetrieb wurde eine „Abwartefrist“ eingeräumt. Nun, so Irena Tsagurnis, Pressesprecherin des TÜV Nord Bildung, sei „Dortmund auch über das laufende Jahr hinaus vorerst gesichert“.

Im Mai stand noch die Hälfte der rund 40 Bildungszentren des TÜV Nord Bildung auf dem Prüfstand bzw. zur Schließung an. 450 der rund 1500 Arbeitsplätze drohen nun weiterhin abgebaut zu werden. Pressesprecherin Tsugarnis räumte im Gespräch mit der WAZ ein, dass zehn Bildungszentren geschlossen würden, unter anderem Bochum, Dinslaken, Kleve, Erkelenz, Geilenkirchen und Hückeshoven.

TÜV-Geschäftsführung fordert höhere Wochenarbeitszeit

Dr. Guido Rettig, Vorstandsvorsitzender der TÜV AG, die den Schrumpfungsprozess finanziell flankiert, warb gestern auch in Dortmund um Vertrauen bei den Beschäftigten. Doch die Tarifverhandlungen, die ein Absenken der Einkommen - vor allem für die „Altverträge“ - in die Wege leiten sollen, müssen erst noch stattfinden.

In einer ersten Runde hatte die TÜV-Geschäftsführung ein Absenken der Einkommen um 15 bis maximal 20 Prozent als Forderung artikuliert. Weihnachts- und Urlaubsgeld werden voraussichtlich wegfallen. Und auch steht die Forderung nach der Erhöhung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38,5 auf 40 Stunden auf der Wunschliste des Arbeitgebers.