Bochum. . In Bochum hat der erste Shop für E-Zigaretten eröffnet. Das Geschäft boomt. Dabei ist das E-Rauchen keinesfalls gesund.
Elektronische Zigaretten werden auch in Bochum immer beliebter. Der erste „eSmoker-Shop“ hat im November am Kurt-Schumacher-Platz 12 eröffnet – und boomt.
Die Meinungen sind zwiegespalten. Während viele Raucher begeistert über ihre Erfahrungen mit der E-Zigarette berichten, gibt es auch kritische Stimmen aus Forschung und Gesundheitswesen. Umfassende Studien dazu gibt’s indes noch nicht.
Auf den Straßen Bochums sieht man die E-Zigaretten bislang selten. Sie dürfen zwar in vielen öffentlichen Gebäuden wie etwa Restaurants geraucht werden, doch viele Nutzer werden noch kritisch beäugt. Auch einige Airlines erlauben die Konsumierung der E-Zigaretten auf ihren Flügen. Für viele Raucher ist zudem die stetige Verschärfung des Rauchverbots Grund für einen Umstieg auf die „E-Ziggi“, wie sie auch genannt wird.
Umsatz um 150 Prozent gesteigert
Auswahl gibt es wie Sand am Meer und so mancher Käufer ist ratlos. Viele verlassen sich auf Meinungen in Internetforen oder aus dem Bekanntenkreis. Ein Hinderungsgrund ist für viele die fehlende Beratung beim Online-Kauf.
Diese Marktlücke haben nicht nur Tabakgeschäfte erkannt, die in diesem Jahr sehr gute Verkaufszahlen haben. Der eSmoker-Shop hat seit der Eröffnung seinen Umsatz um 150 Prozent gesteigert. „Wir bieten hier vor Ort eine umfassende Beratung“, erklärt Geschäftsführer Michael Opel.
Neben etlichen Stammkunden kommen sehr viele Interessierte, die sich beraten lassen und das Gerät testen. Umsteigen möchte auch Andreas Erfurt aus Bochum, der den Shop mit seiner Tochter aufsucht. „Ich habe 25 Jahre jeden Tag eine Schachtel Zigaretten geraucht. Kosten und Gesundheit sind zwei wichtige Gründe für den Wechsel.“ Auf die E-Zigarette ist er durch Mund-zu-Mund-Propaganda gekommen. „Viele aus meinem Bekanntenkreis haben umgesattelt und sind sehr zufrieden“, erzählt der Bochumer.
"Günstigere Suchtverlagerung"
Ein junger Mann, der im Shop in der Schlange wartet, nickt zustimmend: „Ich rauche seit drei Wochen die E-Zigarette und bin begeistert. In meinem Tischtennis-Verein sind mittlerweile alle Raucher umgestiegen.“ Der Konsument nimmt durch die E-Zigarette erwiesenermaßen weniger Giftstoffe auf. Geruch und vor allem Passivrauchen sind nach bisherigem Forschungsstand passé. Ob man wirklich 80 bis 95 Prozent Kosten eingespart, wie angepriesen wird, muss wohl jeder individuell prüfen.
Gesund ist das Dampfen dennoch nicht. Darauf weisen auch die Hersteller der elektronischen Zigarette hin. Wie bei einer normalen Zigarette wird das Nervengift Nikotin aufgenommen. Darüber hinaus wiesen Forscher darauf hin, dass der Raucher mit dem Wasserdampf krebserregende Nitrosamine einatmet. „Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es lediglich eine etwas gesündere und günstigere Suchtverlagerung ist“, resümiert Opel.