Bochum. . Er knöpfte sich Falschfahrer vor, fotografierte ihre Autos und nahm sie sich mit deftigen Worten zur Brust: Ein Bochumer Rentner, der sich selbst zum „Privatsheriff“ ernannt hat, ist wegen Nötigung zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt worden. Es ist nicht das erste Mal, das er vor Gericht steht.

Ein 75-jähriger Bochumer, der es auf rabiate Weise auf Falschparker abgesehen hatte, ist vom Amtsgericht zu 500 Euro Geldstrafe (50 Tagessätze) wegen Nötigung verurteilt worden. Er hatte am 30. Juni auf einem Supermarkt-Parkplatz in Querenburg eine Frau, die mit ihrem Kleinkind irrtümlich in eine Lieferzone gefahren war, massiv eingeschüchtert, indem er zur Strafe die Schranke schloss, so dass sie nicht mehr wegkam.

Außerdem soll er sie als „Schlampe“ beleidigt und gesagt haben: „Wenn du nicht einsteigst und fährst, haue ich dir eine rein.“

Der Mann soll an dem Markt auch andere Parksünder als „Gesetzesbrecher und Staatsfeinde“ beschimpft, ihre Autos fotografiert und sich als „Privatsheriff“ aufgeführt haben. Vor Gericht war er völlig uneinsichtig.

"Ich werde noch viele fotografieren"

Der Richter hatte zwar Verständnis, dass er sich gegen Verkehrsverstöße einsetze, er sei aber über das Ziel hinausgeschossen.

Der Angeklagte war in einem ähnlichen Zusammenhang bereits einmal verurteilt worden - wegen falscher Verdächtigung. Er soll über einen Mofafahrer, der falsch gefahren sei, zur Rede gestellt und nachher erklärt haben, dass dieser ihn geschlagen habe. Das stimmte aber gar nicht. Im Prozess kündigte der gehbehinderte Rentner einmal an: „Ich werde noch viele fotografieren!“