Bochum.

Entwarnung für das Übergangsheim an der Krachtstraße: Der Plan, den Standort zu schließen, ist vorerst vom Tisch.

Der Grund: Seit September ist die Zahl der Flüchtlinge, wie bereits im letzten Herbst, wieder stetig gestiegen. Aktuell sind 406 Menschen, unter ihnen viele Sinti und Roma aus den ex-jugoslawischen Staaten, in den fünf Bochumer Übergangsheimen untergebracht. „Wir kommen dennoch nicht drum herum, ein neues Konzept für die Unterbringung der Asylsuchenden zu entwickeln“, sagt Britta Anger, Sozial-Dezernentin.

Zahl der Flüchtlinge erneut gestiegen

Langfristig stehe sowohl der Standort an der Kracht- als auch der an der Emilstraße auf dem Prüfstand. Beide Heime seien dringend renovierungsbedürftig. Bis dahin will das Amt für Soziales und Wohnen nur die nötigsten Reparaturen durchführen. Die geschätzten Kosten für eine komplette Renovierung aller Einrichtungen wurde am Donnerstag im Sozial-Ausschuss auf 2,5 Millionen geschätzt – Geld, das die Stadt nicht hat.

Mehrere Ausschussmitglieder hatten am Mittwoch die Einrichtung in der Krachtstraße besucht. Mehrere Ausschussmitglieder zeigten sich überrascht, dass von den 170 Bewohnern 100 Kinder sind, die, so der allgemeine Tenor, gut in den Stadtteil integriert sind. Diese Erkenntnis spreche gegen eine Schließung der Krachtstraße und gegen eine Unterbringung in einzelnen im Stadtgebiet verstreuten Wohnungen.