Bochum. . Für ihre Versöhnungsleistungen wird die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer (Grüne), am 22. November in der Christuskirche am Rathaus mit dem Hans-Ehrenberg-Preis ausgezeichnet.

Für ihre nachhaltigen Versöhnungsleistungen erhält die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Antje Vollmer (Grüne), den Hans-Ehrenberg-Preis 2011. Die Auszeichnung wird ihr vom Ev. Kirchenkreis Bochum und der Landeskirche in einem Festakt am 22. November in der Christuskirche am Rathaus verliehen - von Superintendent Peter Scheffler und Albert Henz, theologischer Vizepräsident der Ev. Kirche von Westfalen.

Dabei kommt es zu einer reizvollen Begegnung: Antje Vollmer wird nach der Preisverleihung mit Ex-Bischöfin Margot Käßmann über „Gott & die Politik - Wege der Versöhnung im öffentlichen Leben“ diskutieren, die Moderation hat Reinhard Mawick, Pressesprecher der EKD.

Für die Jury, die den Preis der Politikerin zuerkannt hat, sagte Prof. Traugott Jähnichen von der Ev. Fakultät der Ruhr-Uni, es gebe vor allem zwei Gründe dafür: Da sei einmal die Aussöhnung mit der Tschechoslowakei im öffentlichen Dialog gewesen, zum zweiten Vollmers Einsatz beim „Runden Tisch Heimerziehung“, wo frühere Heimkinder als Opfer von Misshandlungen Rechte gegenüber Vertretern vom Heimträgern geltend machen konnten.

Entscheidend zum Konsens beigetragen

Antje Vollmer habe als Vorsitzende entscheidend zum Konsens beigetragen: Es wurde ein Fonds mit 120 Millionen Euro gegründet, der Abschlussbericht erfolgte Anfang 2011.

Dieses Verhalten passe zu Hans Ehrenbergs Verständnis von Dialog im öffentlichen Leben. Der Bochumer Pfarrer, Philosoph und jüdisch-christlicher Theologe (1883 - 1958) hatte sich öffentlich mit den Nazis angelegt, die Kirche in ein radikales Gegenüber zur völkischen Ideologie gestellt.