Bochum. .

Ein 18-jähriger Dieb aus Bochum ist am Mittwoch zu vier Wochen Dauerarrest verurteilt worden. Er hatte sogar in einer Jugendschutzstelle gestohlen.

Vier Wochen Dauerarrest: Das ist die Strafe für einen 18-jährigen Kriminellen, der wieder einmal mehrfach auf Beutezug gegangen war.

Eine Jugendamtsmitarbeiterin meinte über ihn: „Ich habe die Sorge, dass es mit ihm weiter bergab geht.“ Er sei „pädagogisch nicht mehr erreichbar“. Aufgewachsen war er in schlimmen Verhältnissen.

Der Bochumer hatte im August 2010 aus dem Büro einer Jugendschutzstelle in Wattenscheid eine Geldkassette mit 440 Euro geklaut. Er hatte unter dem Fenster gewartet, ein Mittäter (17) reichte ihm das Ding hinaus. Beide hatten dort damals Unterschlupf gefunden. Das wussten sie nicht zu würdigen. Die Beute verjubelten sie in Spielhallen. Teilweise ließen sie sich mit dem Taxi dorthin chauffieren.

Außerdem stahl der 18-Jährige einen Motorroller (13. März 2011), erbeutete aus der Damenumkleide der Erich-Kästner-Schule Wertsachen (acht Tage später) und entwendete aus einem Supermarkt eine Sportjacke (21. Juli 2011).

„Die Aussichten sind desaströs“

Der Angeklagte gab alles zu. Das mit der Geldkassette hatte er anfangs noch geleugnet. Doch als der Mittäter als Zeuge alles bestätigte, ergab er sich der Wahrheit. Er hat sieben Vorstrafen und wohnt zurzeit bei einer Bardame. „Die Aussichten sind desaströs“, sagte Richterin Hadwig Noesselt.

Jener Mittäter hat ebenfalls schon eine Menge auf dem Kerbholz. Er wurde aus dem Jugendknast in den Gerichtssaal gebracht, in einer Blaumann-Hose. Zurzeit sitzt er 20 Monate ab. Raub, Körperverletzungen, Einbrüche - all dies steht in seiner Vorstrafenliste. Einmal hatte er mit dem geklauten Mercedes ML der Mutter seiner damaligen Freundin (17) eine mehrtägige Spritztour durch Münsterland unternommen. Nachher wollte er den Luxuswagen verticken. Der Interessent wurde misstrauisch, dass ihm zwei 17-Jährige so ein Automobil verkaufen wollten. Dadurch flog damals alles auf.

Und es ist für ihn weiteres Ungemach im Anzug: Er soll die Wohnung seines Vaters komplett ausgeplündert haben. Deshalb gibt es für ihn bald noch einen weiteren Prozess.