Bochum.
„Mission erfüllt“: Seit dem 2007 will der Bochumer Musiksommer nicht nur unterhalten, sondern auch den Stellenwert des Boulevards bei Bürgern erhöhen. „Beide Ziele“, sagt BO-Marketing-Chef Matthias Glotz, „haben wir erreicht.“
Seit Donnerstag bummeln wieder tausende Musikfreunde auch aus den Nachbarstädten durch die Innenstadt. Zwischen Kortum- und Massenbergstraße wird auf vier Bühnen ein Kulturmix erster Güte präsentiert. 1000 Künstler gestalten über 70 Auftritte. Zu den Höhepunkten zählen der international renommierte Diskjockey ATB (er legte Samstagabend auf) ebenso wie Frederik Köster & die Tatort Jazz Band (Samstag 20 Uhr) und die Altrocker Franz K. (Sonntag 18 Uhr am Kuhhirten).
„Unser Erfolgsgeheimnis ist die Vielfalt der Musikbeiträge von Elektropop bis zu Chorälen“, betont Matthias Glotz. „Das gelingt nur, weil wir tolle Partner haben, die von Anfang an Herzblut in den Musiksommer eingebracht haben: etwa die Musikschule, DJ Mike Litt und Milli Häuser.“ Der Zuspruch wachse jährlich: Diesmal ist es die Werbegemeinschaft des Bahnhofes, die erstmals an allen Veranstaltungstagen Programm macht.
Geschäfte im oberen Bereich des Boulevards fühlen sich ausgegrenzt
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Mit einem vergleichsweise bescheidenen Gesamtetat von 200 000 Euro (jeweils ein Drittel Technik, Künstler und Werbung) werden die vier prall gefüllten Tage gestemmt. „Wir finanzieren das Fest mit Sponsorengeldern, Standgebühren und einem Eigenanteil von 50 000 Euro“, schildert Matthias Glotz. Die Kaufmannschaft leistet gleichfalls ihren Beitrag. Immerhin profitiert auch der Handel von dem Kulturfestival – nicht zuletzt beim „Moonlight-Shopping“, bei dem die Geschäfte am Samstag bis 23 Uhr geöffnet bleiben.
Ausgegrenzt sehen sich derweil Geschäftsleute im oberen Bereich des Boulevards von der Einfahrt Tiefgarage bis zum Ende der Stadtbadgalerie. „Wir haben es sowieso schon schwer. Um so schlimmer, dass während des Musiksommers hier eine Parkwüste mit Abstellplätzen und Absperrungen herrscht. Dabei wäre es einfach gewesen, den Bereich des Weindorfes ein wenig offener zu gestalten und unser oberes Teilstück mit einzubeziehen“, ärgert sich Martin Semerad (Cafe Gloria’s).
Matthias Glotz zeigt Verständnis für die Sorgen der Kaufleute. „Doch der obere Boulevard ist sehr windanfällig. Und: Unser Etat reicht leider nicht für die ganze Innenstadt aus. Bei ,Bochum Total’ wird schließlich auch nicht die Huestraße (Sitz von BO-Marketing, die Red.) bespielt.“