Bochum. . Weil er glaubte, der leibliche Vater ihres Kindes zu sein, und den Ehemann seiner Geliebten über die Affäre aufklären wollte, musste ein Banker aus Bochum offenbar sterben. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags gegen eine 31 Jahre alte Arztgattin.
Weil er glaubte, der leibliche Vater ihres Kindes zu sein, und den Ehemann seiner Geliebten über die Affäre aufklären wollte, musste ein Banker aus Bochum offenbar sterben. Die Polizei ermittelt wegen Totschlags gegen eine 31 Jahre alte Arztgattin.
Es ist eine Tragödie, die sich in der Nacht zum vergangenen Samstag im gut bürgerlichen Milieu des Stadtteils Bochum-Ehrenfeld ereignete. Übersät mit gut einem Dutzend Verletzungen, darunter zwei tödlichen Stichen ins Herz, starb der 36-jährige Investmentbanker neben seinem Bett. Hernach brannte es im Schlafzimmer, was die Arbeit der Kripo und Rechtsmediziner erschwerte und die Ermittler zunächst auf die falsche Fährte lockte. Doch Kriminalhauptkommissar Udo Hackmann, Leiter der Mordkommission, ist sich jetzt sicher. „Der Banker wurde zum Opfer eines Kapitaldeliktes.“
Verdächtige ist vor zweieinhalb Wochen Mutter geworden
Dabei sind es die Umstände, die sich erst nach und nach vor den Augen der Ermittler entfalten und dieses Verbrechen zur Tragödie werden lassen. Bereits seit Samstagabend sitzt die 31-jährige Geliebte des Opfers unter dringendem Verdacht, ihren Liebhaber erstochen zu haben, in Untersuchungshaft. Erst vor etwa zweieinhalb Wochen wurde die zierliche Frau von einem gesunden Säugling entbunden.
Die Staatsanwaltschaft vermutet genau dort das Motiv für diese blutige Tat. Obwohl die 31-jährige Arztgattin und auch ihr 41-jähriger Ehemann, der offenbar von dem Liebesverhältnis seiner Frau keine Ahnung hatte, nun schweigen und von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen, schärft sich das Bild, das die Ermittler von dieser verhängnisvollen Affäre erhalten. So soll das späterer Opfer davon ausgegangen sein, der leibliche Vater des kleinen Jungen zu sein. Dies habe er dem Ehemann direkt mitteilen wollen. Doch was sich in jener Nacht tatsächlich in dieser Wohnung ereignete, bleibt in weiten Teilen diffus.
31-Jährige versuchte noch, Beweismittel verschwinden zu lassen
Bei der Durchsuchung der Arzt-Wohnung versuchte die 31-Jährige, so Kriminalhauptkommissar Udo Hackmann, einen blauen Müllbeutel durch ein Dachfenster verschwinden zu lassen. Wohl mit Grund. Denn im Beutel fand die Polizei ein Käsemesser mit rotem Griff, Turnschuhe mit Blutspritzern und weitere Gegenstände, die nun untersucht werden müssen. Für die Spurspezialisten ist bereits sicher, das die Blutreste am Messer vom Opfer stammen.
Dies habe schließlich den Ausschlag zur Festnahme der Arztgattin gegeben. Als die Frau abgeführt wurde, soll es in der Wohnung zu dramatischen Szenen gekommen sein. Denn das Neugeborene musste von der Mutter getrennt werden.