Bochum. .

Während das schwere Unwetter von Donnerstag beim Pukkelpop-Festival in Belgien fünf Tote und 70 Verletzte forderte, fiel beim Zeltfestival Ruhr zu gleicher Zeit nur die geplante Vorabend-Party ins Wasser.

„Aus Fürsorge für unsere 600 geladenen Gäste und das Personal haben wir die Veranstaltung gegen 20 Uhr abgesagt“, so Heri Reipöler, einer der Organisatoren des ZFR.

Zu diesem Zeitpunkt hofften draußen in ihren Autos noch viele auf eine Regenpause, um Trocken ins Zelt zu gelangen. Im Zelt selbst sei das Ausmaß des Unwetters wegen der Musik gar nicht abzuschätzen gewesen, sagt Reipöler. „Es war klar, dass es kräftig regnet, mehr haben die meisten aber gar nicht mitbekommen.“

"Mit normalem Unwetter nicht zu vergleichen"

Die Organisatoren indes waren vorbereitet. Prognosen und Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) landen bei allen wichtigen Leuten des ZFR nämlich direkt auf dem Handy. Außerdem gibt es auf dem 20.000 Quadratmeter großen Festivalgelände am Kemnader See eine eigene Wetterstation - artgerecht mit Wetterhahn.

„Weil wir wussten, dass es starken Wind und Regen geben könnte, hatten wir auch sechs Leute zusätzlich vor Ort, die rechtzeitig damit begonnen haben, alle Gegenstände zu sichern, die durch die Luft fliegen könnten“, erläuterte Reipöler. „Was aber dann über uns hereinbrach, war ja mit einem normalen Unwetter gar nicht zu vergleichen.“

Umso erfreulicher aus Sicht der Veranstalter ist es daher, dass alle Zelte den Sturm überstanden. Reipöler: „Die Sturmstangen haben ihren Dienst getan.“ Auch Blitze muss in den mobilen Konzertsälen auf dem Gelände im Städtedreieck Bochum, Hattingen, Witten niemand fürchten: Alle Zelte sind rundherum mit Erdnägeln abgespannt und die Verankerung der Masten reicht teilweise bis zu zehn Meter tief in den Boden. Jeder einschlagende Blitz würde daher also im Erdboden versinken – ohne Schaden anzurichten.

"Verhältnisse wie in der Stadt"

Auf starken Regen sind die macher im Übrigen auch bestens eingerichtet. Zwischen den Brettern des Holzbodens befinden sich in regelmäßigen Abständen Regenrinnen aus Kies. „Wir haben deswegen hier eigentlich Verhältnisse wie in der Stadt“, sagt Reipöler. Gleichwohl hofft er, dass sich schlechtes Wetter beim ZFR für 2011 damit erledigt hat. „Wir haben hier jetzt richtig durchgewischt, dass muss reichen.“

Freudig registrierte die ZFR-Crew am Freitag zahlreiche E-Mails, in denen die um die Party gebrachten Gäste ihr Verständnis für die Absage äußerten. Einige erinnerten gar an die Vorabend-Party von 2009, die ebenfalls von starkem Regen geprägt war. Feste vor dem Festival scheinen unter keinem guten Stern zu stehen.

Das Zeltfestival aus der Luft

Das Zeltfestival Ruhr aus der Vogelperspektive.
Das Zeltfestival Ruhr aus der Vogelperspektive. © Hans Blossey
Kemnader Stausee
Kemnader Stausee © Hans Blossey
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© Hans Blossey
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Boote auf dem Kemnader Stausee.
Boote auf dem Kemnader Stausee. © Hans Blossey
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Fotos: Hans Blossey/ WAZ Fotopool
Fotos: Hans Blossey/ WAZ Fotopool © Hans Blossey
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