Bochum. .
400 Montessori-Schulen gibt es in Deutschland. Bisher ist keine einzige davon in Bochum. Das soll sich ab dem Schuljahr 2012/2013 ändern. Dann wird es in der Astrid-Lindgren-Grundschule in Linden einen Montessori-Zweig geben.
Die Ziele sind hoch gesteckt, doch nicht unerreichbar. Eine Schulform, in der jedes Grundschulkind in seinem eigenen Tempo und Rhythmus individuell gefördert wird. Bereits ab dem Schuljahr 2012/2013 wird die Astrid-Lindgren-Grundschule in Linden ihre Schullandschaft um das Angebot eines nach den pädagogischen Grundsätzen Maria Montessoris ausgerichteten Zweigs erweitern.
Die Montessori-Pädagogik, benannt nach der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870 bis 1952), soll dem kindlichen Forschungs- und Entwicklungsdrang genug Raum geben und selbstbestimmtes sowie individuelles Lernen ermöglichen. 400 Schulen dieser Art – davon 300 Grundschulen – gibt es bereits in Deutschland, keine einzige davon in Bochum.
Extremer finanzieller Aufwand
„Es wird ein Abenteuer für uns. Wir wissen noch nicht, wie viele Anmeldungen es geben wird, doch wir sind fest entschlossen, unseren Weg zu gehen“, so Schulleiterin Silvia Tuchel mit Blick auf das nächste Jahr. „Der finanzielle Aufwand ist extrem.“ Eine Klassenausstattung kostet rund 14 000 Euro. Geld, das durch Spenden und Sponsoren in die leeren Kassen fließen soll, denn durch die Stadt wird das Projekt finanziell nicht unterstützt.
„Zur Not müssen wir erfinderisch werden“, sagt die Schulleiterin zuversichtlich. Dabei soll die erste Klasse, die nach dem Prinzip der Montessori-Pädagogik unterrichten wird, parallel zum herkömmlichen Zweig laufen – es wird somit zwei verschiedene Formen des Unterrichts geben. Die Eltern können dabei selbst entscheiden, für welche Schulklasse sie ihr Kind an der Astrid-Lindgren-Grundschule anmelden möchten.
Personell schon bestens vorbereitet
Personell ist die Schule bestens vorbereitet, hat sie doch mit Nathalie Hegener und Daniela Brandhoff zwei Lehrerinnen, die eine pädagogische Ausbildung nach dem Montessori-Prinzip absolvierten. „Das Wichtigste ist die Inklusion aller Kinder mit allen Fähigkeiten“, so Daniela Brandhoff. „Alles bei dieser Unterrichtsform hat mit Anfassen zu tun, es geht über das Begreifen“, fügt Lehrerin Nathalie Hegener hinzu.
Die Anmeldungen können bereits nach den Sommerferien erfolgen.