Bochum. .

Ein Blitzeinschlag am Mittwochmorgen hat in Bochum für enorme Behinderungen gesorgt. 13 Wagen der U35 fielen aus, außerdem viele Ampeln. Rund 10 000 Haushalte waren kurzzeitig komplett ohne Strom.

Nach einem heftigen Blitzeinschlag ist am Mittwochmorgen in weiten Teilen Bochums der Strom ausgefallen. Vier RWE-Umspannwerke in Bochum waren um kurz vor 5 Uhr bei einem Gewitter lahmgelegt worden. Besonders betroffen war die U35 zwischen Herne und der Bochumer Ruhr-Universität. Außerdem fielen 36 Verkehrsampeln aus. Davon war fast die ganze Hattinger Straße betroffen, außerdem weite Teile der Königsallee und Straßen in Wattenscheid.

Mittlerweile sind die massiven Störungen wieder behoben. Alles läuft wieder normal, hieß es am Mittag.

Die vier betroffenen Umspannwerke liegen in Linden, an der Wohlfahrtstraße, in Eppendorf und an der Westenfelder Straße. Stadtwerke-Techniker schalteten die Stromversorgung auf andere Umspannwerke um. Nach Schätzungen der Stadtwerke waren davon rund 10.000 Haushalte in Bochum und Wattenscheid betroffen. Rund 15 Minuten hatten sie keinen Strom.

30 Ersatzbusse für U-Bahn-Fahrgäste

Viel länger dauerten die Blitz-Probleme bei der U35. Alle 13 Wagen dieser Linie zwischen Herne (Schloss Strünkede) und Bochum (Ruhr-Universität) waren stromlos. Im Tunnel blieben sie stehen. Wegen der frühen Uhrzeit waren aber nur relativ wenige Fahrgäste an Bord. Gleichzeitig hatte der Stromausfall aber den unterirdischen Bogestra-Rechner am Hauptbahnhof und die beiden Stellwerke in Riemke und in der Hustadt außer Gefecht gesetzt, so dass die U35 nicht mehr automatisch in die nächstgelegenen Bahnhöfe gesteuert werden konnten. Deshalb wurden sie von der Leitstelle der Bogestra mit manueller Weichennavigation aus den Tunneln herausgeleitet. Jeweils am nächsten Bahnhof konnten die Fahrgäste dann aussteigen.

Die Bogestra setzte 30 Ersatzbusse ein, um dem Ansturm des Berufsverkehrs wenigstens einigermaßen Herr zu werden. „Es war schon sehr gequetscht“, sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Der Blitzeinschlag sei zu einer „ganz schlechten Zeit“ erfolgt. Die 30 Busse wurden auch aus dem Schulbusverkehr abgezogen. Gegen 8.45 Uhr war das U35-Problem auf der Teilstrecken zwischen Herne und Bochum-Hbf wieder behoben, gegen 10 Uhr fuhren dann auch wieder die Bahnen bis zur Ruhr-Uni.

Schwere Verkehrsunfälle wegen Ampelausfällen

Ein weiteres Problem zeigte sich auf den Bochumer Autostraßen. Laut Feuerwehr war mehrere Stunden lang 20 bis 30 Ampelanlagen ausgefallen. Das betraf zum Beispiel „fast die ganze Hattinger Straße“, die Königsallee und Straßen in Wattenscheid. Auf dem Donezk-Ring staute sich der Kraftverkehr bis in den Tunnel bei Weitmar zurück, weil die Ampel auf der Wattenscheider Straße an der A40 den Geist aufgegeben hatte. Insgesamt dauerten die Ampelausfälle bis kurz vor 9 Uhr. Signalbaufirmen hatten den Schaden behoben.

Der Ampelausfall führte auch zu schweren Unfällen. An der Kreuzung Hattinger-/Bessemer Straße hatte laut Polizei um 8.55 Uhr ein 57-jähriger Bochumer die Vorfahrt missachtet. Dadurch verunglückten zwei weitere Pkw. Ein Fahrer (26) überschlug sich in seinem Wagen. Dieser blieb auf dem Dach liegen. Ein Notarzt brachte ihn ins Krankenhaus.

Auch an der Kreuzung Wasserstraße/Königsallee gab es infolge des Ampelaussetzers einen Verkehrsunfall. Laut Polizei hatte ein Autofahrer die Vorfahrt eines anderen Pkw-Fahrers übersehen. Dieser, ein 26-jähriger Bochumer, kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.