Bochum.

Gejubelt. Gefiebert. Gebangt. Gebetet. Und am Ende doch gelitten. Ganz Fußball-Bochum trauert über den verpassten Aufstieg des VfL nach dem zweiten Relegations-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach – und ist sich doch einig, dass die Wiederaufsteigbaren einen famosen Kampf geliefert haben.

Erstligareif ist nicht nur die erste Halbzeit der Bochumer, sondern auch die Atmosphäre im Ruhrstadion. Wie ein Mann stehen weit über 20 000 VfL-Fans hinter ihren Jungs. Die sind dem „Wunder von Bochum“ nahe, als Nordtveit in der 24. Minute den Ball ins eigene Tor stolpert. „Wahnsinn! Wir packen das!“

Die Blau-Weißen werden ruhiger, als sich die Gladbacher in Halbzeit zwei Chance um Chance erspielen. Die 93. Minute aus dem Hinspiel ist diesmal die 72. Minute. Reus trifft. Entsetzen. Die Angst vor dem Gegentor. Jetzt ist sie real.

Der Rest ist Trauerarbeit und typischer VfL-Zynismus. „Greuther Fürth ist auch ganz nett“, sagt Peter. „Abputzen und wieder aufstehen“, macht sich Martin mit anderen Mut. „Sind wir immer noch die Bochumer Jungen“, schallt es lange nach dem Schlusspfiff durch die Nacht.

„Schade, einfach schade“, kommentiert Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) den Verbleib der Funkel-Elf in Liga zwei. Der VfL sei ein ganz besonderer Imageträger für die Stadt, allzu gern hätte sie Trainer und Team heute nach 2005 erneut im Rathaus empfangen. Das fällt nun aus.

„Wir können hoch erhobenen Hauptes nach Hause gehen. Das war ein spannendes Spiel auf Augenhöhe“, sagt Ernst-Otto Stüber. Bochums Ex-OB und heutiger Aufsichtsratschef des VfL denkt bereits an morgen. „Wir starten nach kurzer Pause mit Volldampf in die neue Saison.“

Traurig, aber dennoch positiv und nach vorn gerichtet bewertet Kreishandwerksmeister Johann Philipps die beiden Spiele gegen Mönchengladbach: „Damit haben wir die Grundlage für den Aufstieg im nächsten Jahr gelegt.“ Wer wollte da widersprechen.

Gladbach reicht das Remis in Bochum

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