Bochum. . Mit einem 3:1-Erfolg über den MSV Duisburg sicherte sich der VfL Bochum am Sonntag den dritten Platz in der 2. Fußball-Bundesliga. Gegen Mönchengladbach geht es nun in zwei Spielen um den Aufstieg ins Oberhaus.
Willkommen zurück im Fahrstuhl! Die Fußballer des VfL Bochum drückten am Sonntag mit einem ungefährdeten 3:1-Sieg über den MSV Duisburg zielsicher die Aufwärtstaste: Einmal 1. Liga, bitte.
„Jetzt ist alles möglich“, lautet der euphorische Tenor im VfL-Lager nach dem Schlusspfiff. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Viele Fans gieren nach der Saisonverlängerung, bilden in Windeseile eine lange Schlange vor dem Ticketschalter. Zum Heimspiel gegen Mönchengladbach am 25. Mai wollen sie wiederkommen, die hartgesottenen werden sich vermutlich schon am Donnerstag (19.) in Gladbach die Kehle heiser singen.
Wichtiges Etappenziel erreicht
„In der Relegation gelten wie im Pokal eigene Gesetze“ , sagt Ernst-Otto Stüber. Soll heißen: Jetzt ist alles möglich. „Wir haben ein wichtiges Etappenziel erreicht. Vor einem halben Jahr hätte niemand gedacht, dass wir soweit kommen.“ Der Vorsitzende des Aufsichtsrates gratulierte Trainern und Spielern zuvor in der Mannschaftskabine.
Lob gibt’s auch von dem von den Fans zum Rückzug gedrängten Stüber-Vorgänger Werner Altegoer: „Glückwunsch an Trainer, Mannschaft und Umfeld. Es ist schon schmerzlich, dass man punktgleich mit dem Zweiten in die Relegation muss. Ein Punkt hat uns zum direkten Aufstieg gefehlt.“
Ein glückliches Händchen
Zwischen Spargel, Currywurst und Pils werfen viele der Gäste in den Promi-Bereichen des Ruhrstadions den Blick indes nach vorn. „Hier im Stadion ist Bochum eine Macht“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger, „wir haben eine realistische Chance.“ Der Chef der Grünen-Ratsfraktion, Wolfgang Cordes, stimmt zu: „Man kann auch mit dem schlechteren Blatt gewinnen. Gegen Gladbach brauchen wir die Fans und unsere beiden Nordafrikaner Azaouagh und Yahia.“ CDU-Pendant Klaus Franz spricht von „sehr, sehr schweren Spielen“, setzt aber auf den Trainer: „Friedhelm Funkel hat einfach ein glückliches Händchen. Mit seinen Wechseln war er ja nicht nur heute erfolgreich. “
VfL macht Relegation klar
Auswärtstor gewünscht
Stadtwerke-Chef und VfL-Aufsichtsrat Bernd Wilmert, der vor Jahren das Ruhr- zum Rewirpower-Stadion machte, wünscht sich für Donnerstag ein Auswärtstor. „Dann hätten wir bei einem Unentschieden oder einer knappen Niederlage im Rückspiel alle Chancen.“ Viel lieber aber hätte Wilmert gegen „Frankfurt und den Neurotiker“ gespielt. Auch die Fiege-Brüder Jürgen und Hugo wissen um die Bedeutung des ersten Kicks. „Da müssen wir einigermaßen bestehen und dann unsere tolle Heimkulisse und den Elan unserer jungen Spieler zum Aufstieg nutzen.“
Die tierische Reise des VfL, darin stimmt Bochums fußball-affine Stadtgesellschaft am Sonntag jedenfalls überein, wird erfolgreich zu Ende gehen. Wer Zebras erlegt muss sich vor Fohlen nicht fürchten.