Bochum. . Der VfL Bochum hat durch den Einzug in die Relegationsspiele gegen den Bundesliga-Drittletzten Borussia Mönchengladbach seine letzte Chance auf den direkten Wiederaufstieg gewahrt.
Anfang November 2010 hätte das wohl niemand für möglich gehalten: Der VfL Bochum kämpft in zwei Relegationsspielen gegen Borussia Mönchengladbach um die Rückkehr in die Bundesliga. Mit dem 3:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg behaupteten die Bochumer zum Ligaabschluss Rang drei vor Greuther Fürth.
„Ich entscheide nach meinem Bauchgefühl, ob Ümit Korkmaz beginnt oder ob ich erst später einwechseln werde“, hatte Friedhelm Funkel vor dem Liga-Finale gegen den MSV Duisburg gesagt. Funkels Bauch bescherte dem österreichischen Nationalspieler schließlich einen Platz in der Startformation, ebenso wie Christoph Dabrowski. Die beiden spielten für den verletzten Kevin Vogt sowie Zlatko Dedic. Seit Samstag war ja ohnehin schon bekannt, dass die Hoffnung, Mimoun Azaouagh doch noch auf den Platz zu bekommen, getrogen hatte. Bei den Duisburgern war die personelle Lage eine Woche vor dem Pokalfinale allerdings noch düsterer, sie waren nur mit 16 Spielern angereist.
Die Partie begann nach Maß für die Bochumer. Keine zehn Minuten waren gespielt, da steckte Andreas Johansson eine schlecht abgewehrte Ecke in den Strafraum durch, Mirkan Aydin startete im richtigen Moment und überwand David Yelldell im MSV-Tor mit einem platzierten Flachschuss. Den frühen Führungstreffer hatten sich die Gastgeber in diesem Fernduell mit der SpVgg Greuther Fürth erhofft, um den Elan der Duisburger zu bremsen. Das aber war ein Trugschluss. Denn der MSV wirkte in der Folge strukturierter und gefährlicher. Manuel Schäffler, der „Schattenmann“ des verletzten Stefan Maierhofer, sorgte mehrfach für Unruhe im VfL-Strafraum, allmählich kam auch Olcay Sahan auf Touren.
Zweimal blieb Schiedsrichter Sippels Pfeife stumm, als die Duisburger vehement Strafstoß forderten. Zunächst hatte Marcel Maltritz die Festigkeit von Sahans Textilien geprüft, dann kam Dabrowski dem Duisburger Flügelspieler unsanft in die Quere. Glück für den VfL, dass Sippel beide Male keinen Handlungsbedarf sah. Zwischen diesen umstrittenen Szenen hätte Anthar Yahia für Beruhigung sorgen können, aber sein Kopfball nach einer Ecke von Slawo Freier zischte am MSV-Gehäuse vorbei.
VfL macht Relegation klar
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So als wollten sie das Versäumte nach, kamen die Bochumer aus der Kabine. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Faton Toski das 2:0 auf dem Fuß, aber der Schuss des ehemaligen Frankfurters strich knapp am langen Pfosten vorbei. Weil auch Aydin nach einem weiten Einwurf von Björn Kopplin kein Glück mit seinem Schuss aus der Drehung hatte, musste weiter gezittert werden. Denn der MSC mochte sich keineswegs kampflos geschlagen geben. Filip Trojan, der ehemalige Bochumer, zielte per Freistoß knapp vorbei, anschließend verlor Johansson in der Vorwärtsbewegung den Ball, konnte aber nach Ivica Banovic’ Hereingabe noch soeben klären, und schließlich setzte Goran Sukalo einen Kopfball knapp über das VfL-Gehäuse.
Bestnote für VfL-Dirigent Johansson
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Doch dann kam der Befreiungsschlag. Aydin behauptete den Ball, legte quer auf Johansson, der für den eingewechselten Giovanni Federico auflegte: Ein trockener Schuss ins lange Eck bescherte dem VfL das erlösende 2:0, die Fans sangen sich ein für die Relegationsspiele gegen Borussia Mönchengladbach: „Wir steigen auf.“ Und der MSV war endgültig geknackt: Aydin setzte mit dem 3:0 noch eins drauf. Dass Maurice Exslager noch das 3:1 erzielte, spielte an diesem Tag keine Rolle mehr. Der VfL Bochum hatte nach einer imposanten Aufholjagd sein Minimalziel erreicht.
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