Bochum. Mit einer groß angelegten Übung probten angehende Rettungsassistenten der Feuerwehr Bochum am Donnerstag im Theater Unten den Notfall. Um den Einsatz möglichst realistisch zu gestalten, wurden die Opfer zuvor professionell geschminkt.
Hilferufe, Dunkelheit und überall verletzte blutende Menschen – den Rettungsassistenten der Feuerwehr bot sich am Donnerstagmittag ein erschreckendes Bild im Theater Unten. Zur Beruhigung: Es war nur eine Übung. „Trotzdem versuchen wir natürlich, alles so realistisch wie möglich zu machen“, erklärte Simon Heußen von der Feuerwehr, „wir proben schließlich den Ernstfall“.
Das Szenario: Bei einer Veranstaltung im Theater fällt plötzlich der Strom aus und Panik bricht aus. 24 verletzte Personen befinden sich in völliger Dunkelheit im Theater. Realistisch von der Maske des Schauspielhauses geschminkt trugen sie offene Brüche, Kopfverletzungen und durchbohrte Gliedmaßen zur Schau. „Die wissen, wie man richtig verletzt schreit“, so Heußen, es sind angehende Krankenpfleger vom Bergmannsheil.
Bevor es richtig zur Sache ging und der Notruf abgesetzt wurde, gab es eine Generalprobe: Je zwei leitende Notärzte und ausgebildete Rettungsassistenten der Feuerwehr machten eine Notfallsichtung. „Wir wollen nicht nur üben, sondern auch strategisch lernen“, erklärte Dr. Christoph Hanefeld, der Leiter des ärztlichen Rettungsdienstes. Wie können die Verletzten am schnellsten am Grad der Verletzung kategorisiert werden? „Die Schwierigkeit dabei“, so Hanefeld, „man darf nicht anfangen zu helfen, sondern man muss zu jedem Opfer um es einzuordnen“.
Hinter der Vorübung steht eine gewisse Konkurrenz: „Ich glaube, dass die ausgebildeten Rettungsassistenten genauso gut sichten wie die Notärzte“, bezog Heußen Stellung. Also werden hinterher die Ergebnisse der Ärzte und Feuerwehrleute verglichen.
Erfahrene Feuerwehrleute
Dann ging es richtig los: Mit Blaulicht und Sirene fuhr die Rettungskolonne an. „Wir schulen 18 angehende Rettungsassistenten“, kommentierte Heußen. Die wurden erst kurz nach Eingang des Notrufes darüber informiert, dass es sich nur um eine Übung handelt. Trotzdem nahmen sie den Einsatz ernst. Schnell hatten sie eine Notlampe am dunklen Einsatzort aufgestellt. „Es sind schließlich schon erfahrene Feuerwehrleute“, erinnerte Heußen, „die Ausbildung zum Rettungsassistenten kommt nun erst dazu“.
Schnell schwärmten die Hilfskräfte aus und untersuchten die rufenden und wimmernden Opfer. Je nach Grad der Verletzung wurden sie mit Bändern markiert: rot, gelb und grün. Dann wurden die Ersten ins Freie geschafft, einige konnten laufen, andere wurden auf Tragen transportiert. Zugänge wurden zum Schein gelegt und eine Wiederbelebung an der Puppe simuliert.
Draußen rückte in der Zeit der Arbeiter-Samariter-Bund an und baute zwei Behandlungszelte auf dem Hans-Schalla-Platz auf. Dort mussten die angehenden Assistenten – unter ärztlicher Anleitung – die Opfer behandeln.
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