Bochum. .

In Bochum hat die erste staatliche Hochschule für Gesundheitsberufe ihren Betrieb aufgenommen. Zeus-Reporter Philipp hat sich auf dem Campus umgesehen.

Viele fragen sich, was sie später mal werden wollen. Die 200 Studenten der Fachhochschule für Gesundheit haben sich bereits entschieden. Sie wollen später Therapeuten, Pfleger oder Hebammen werden. Nun studieren sie bereits seit zwei Monaten Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Pflege oder machen die Ausbildung zur Hebamme.

Die Fachhochschule für Gesundheit ist damit die erste Fachhochschule, die Pflege, Hebammenkunde und die verschiedenen Therapien als Studiengang anbietet. „Es ist sehr interessant hier“, sagten viele Studenten.

Viele sind der Auffassung, dass es in einer Fachhochschule ähnlich wie in einer normalen Schule sei, doch das ist ein großer Irrtum. Denn die Fachhochschule ist technisch weiter entwickelt und hat zum Bespiel lebensechte Figuren, mit denen die angehenden Pflegekräfte Herzinfarkte oder Kurzatmungen simulieren können.

Eine individuelle Therapie für jeden Patienten

Als Anane Dimicri (42), eine Dozentin für Physiotherapie, uns herumführte, sahen wir Räume, in denen sich die Studenten mit Modellen, wie zum Beispiel mit Skeletten und Muskeln, vertraut machten. Im Musterzimmer, einem Zimmer, das mit einem Fernseher, einer Couch und einem Bett eingerichtet ist, üben sie die Bewältigung von Alltagssituationen.

In einer Werkstatt bereiteten Ergotherapeuten ihre Materialien vor und stellten Nilpferde aus Holz her oder flochten Körbe. „Man denkt vielleicht, dass alle alleine arbeiten, doch in der Fachhochschule setzten sich alle zusammen und versuchen, eine individuelle Therapie für jeden einzelnen Patienten aufzustellen“, erklärt Swen Leimer (28), der Semestersprecher der Physiotherapeuten.

Die Ausbildung in der Fachhochschule erfolgt nach einem neuen Verfahren, dem sogenannten Bologna-Prozess. Dieser Prozess wird in vielen Ländern eingeführt, und sorgt dafür, dass in all diesen Ländern der Abschluss einheitlich ist. Dadurch kann man auch in den anderen Ländern mit diesem Abschuss arbeiten.

In der Fachhochschule für Gesundheit dauert das Studium in der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie dreieinhalb Jahre und in der Pflege und Hebammenkunde vier Jahre. Nach dieser Zeit bekommt man den Abschluss „Bachelor of Science“. Danach besteht die Möglichkeit, noch den darauf aufbauenden Abschluss „Master of Science“ zu machen.

Philipp Klaus, Klasse 8c, Goethe-Schule Bochum