Bochum. .
Sport hilft bei der Vorbeugung von Brustkrebs und verbessert die Prognose von erkrankten Frauen. Um auf den positiven Effekt aufmerksam zu machen, veranstaltete der Bochumer Verein „Aktiv gegen Brustkrebs“ einen Solidaritätslauf.
Aktiv gegen Brustkrebs wurden am gestrigen Sonntag rund 600 Bochumer, zogen ihre Laufschuhe an und rannten durch den Stadtpark. Ob mit Walking-Stöcken oder im Jogging-Tempo – alle nutzen die Gelegenheit, um den im Herbst 2010 gegründeten Verein „Aktiv gegen Brustkrebs“ bei seiner Arbeit zu unterstützen. Als prominente Teilnehmer gingen die Weltmeisterinnen Sabine Braun, Heike Drechsler und Melanie Paschke an den Start. Schon am Samstag hatte der Verein zum Informationstag ins Kunstmuseum geladen. Rund 70 Gäste lauschten dort den hochkarätigen Rednern, die neueste Erkenntnisse verständlich vermittelten. Themen wie „Mammografie-Screening – Heil oder Unheil“, „Hilft Ausdauersport wirklich?“ und „Gen-Signaturen als neue Therapie“ standen auf dem Plan. „Es war ein wenig schade, dass nur so wenige Menschen da waren“, fand Marina Grochowski, die Vereinsvorsitzende, „wahrscheinlich war das Wetter einfach zu gut“.
Aufmerksamkeit erregen und aufklären
Dafür kamen um so mehr zum Lauf gegen den Brustkrebs, „immerhin ist es auch eine Premiere“, erklärte Grochowski. Wenn sie nicht gerade liefen, tummelten sie sich zwischen den Sponsorenständen vom VfL und dem TV Wattenscheid. „Unser Hauptziel ist es natürlich, Aufmerksamkeit zu erregen“, so Grochowski. Die Idee zu dem Lauf kam aus den USA. „Je mehr man über Brustkrebs weiß, desto besser“, ergänzte sie, „Prävention und Information ist beim Brustkrebs fast alles“.
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Zwei Läufe gab es: Nordic-Walking und normale Läufer. Für viele war aber schon das „Warm-Up“ ein Höhepunkt. Die drei Weltmeisterinnen ließen die Läufer nach ihrer Pfeife tanzen und sich verbiegen, erst dann ertönte der laute Startschuss.
Laufen für den guten Zweck
„Um eine gute Zeit ging es mir heute nicht“, erklärte Drechsler im Ziel, „meine Karriere ist beendet. An diesem Tag geht es um die Gesundheit“. Sie hatte zusammen mit Melanie Paschke beim ersten Lauf teilgenommen. Als Ex-Profisportlerin nimmt sie öfter an solchen Veranstaltungen teil. „Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele auch junge Betroffene es gibt“, gab sie zu, „um so wichtiger ist die Aufklärung über den Brustkrebs“. Zum Glück sei es in der Gesellschaft dank einiger prominenter Fälle heute kein Tabu-Thema mehr, fand sie. „Jeder kann betroffen sein, aber das Leben geht weiter“, schloss sie.
Der Erlös der Veranstaltung geht ans Brustzentrum Augusta. Dort gibt es jährlich rund 250 Ersteinweisungen im Bereich Brustkrebs. Landesweit gibt es 50 Brustzentren.