Bochum/Essen. Nach vier Jahren im Essener “Exil“ ist Bochums traditionsreiches Glockenspiel in seine “Heimat“ zurückgekehrt. Neuer Standort ist die Zufahrt zur Jahrhunderthalle. Doch die Freude ist getrübt: 17 Glocken sind in der Abwesenheit abhanden gekommen.

Etliche Politiker, ehemalige Mitarbeiter des Bochumer Vereins und nicht zuletzt die Bochumer WAZ-Redaktion hatten sich vehement für die Rückkehr des traditionsreichen Glockenspiels in seine „Heimat“ eingesetzt. Doch die Freude über die Rückkehr des imposanten Turms zu seinem neuen Standort an der Zufahrt zur Jahrhunderthalle ist getrübt.

Denn es gibt Irritationen: Nur 25 Glocken (nach WAZ-Zählung) kehrten zurück aus dem bald vier Jahre dauernden „Exil“ in einer ehemaligen Essener Krupp-Halle. Dabei hatte nach WAZ-Informationen die Spedition, die am 27. Mai 2007 im Auftrag von Thyssen-Krupp vor der ehemaligen Stahl-Hauptverwaltung an der Essener Straße, das Glockenspiel demontierte, genau protokolliert: Zumindest beim Abbau waren es noch 42 Glocken. Was mit den offenbar fehlenden 17 Glocken in der Zwischenzeit geschehen ist, bleibt zunächst ein Rätsel.

Konzern will fehlende Glocken ersetzen

Unterdessen hat Thyssen-Krupp recherchiert. Der Konzern räumt ein, dass einige Glocken während der Einlagerzeit abhanden gekommen seien. Die Firma steht jedoch zu ihrem Versprechen, das Glockenspiel am neuen Standort bespielbar herzustellen. Die fehlenden Glocken sollen ersetzt werden.

Wie berichtet, hatte der Stahlkonzern mit der Aufgabe und dem späterem Verkauf des Hochhauses an der Essener Straße das Glockenspiel aus den 50er Jahren demontiert und eingelagert. Ursprünglich hatte Thyssen-Krupp geplant, den Glockenturm, der zuvor viele Jahre lang auf der Hannover-Messe den Stand von Krupp schmückte und davor auf dem Werksgelände bei hohen Besuchen bespielt wurde, vor seiner neuen Zentrale in Essen aufzustellen.