Bochum. . Für eine Vergewaltigung, die er vor elf Jahren begangen hatte, ist jetzt ein 45-jähriger Kraftfahrer aus Bochum verurteilt worden. Der Mann ist auch für einen der schlimmsten Kindesmissbrauchsfälle der vergangenen Jahre in Bochum verantwortlich.
Nach einer Vergewaltigung vor elf Jahren ist jetzt ein 45-jähriger Kraftfahrer aus Bochum zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung der 6. Strafkammer hatte er im Frühjahr 2000 seine damalige Lebenspartnerin (heute 39) im gemeinsamen Haus von der Wendeltreppe heruntergezogen, ihre Arme festgehalten und zum Geschlechtsverkehr gezwungen. „Wie ein Stück Vieh auf die Schlachtbank“ habe er die Frau an den Füßen gezogen, sagte die Staatsanwältin. Weinend habe das Opfer gefleht, aufzuhören. Es erlitt diverse Prellungen.
Die Frau hatte den 45-Jährigen damals sehr geliebt. Für ihn hatte sie sogar ihren früheren Mann extra verlassen. Zwei Kinder zeugten sie sodann. Aber kurz nach der Geburt kriselte die Beziehung. Der Mann wurde sehr eifersüchtig. Eines Abends, als die Frau seinen Näherungsversuchen auswich und sich ins Obergeschoss zurückziehen wollte, ging er ihr laut Urteil hinterher und riss sie von der Wendeltreppe. Zwar heiratete das Paar später trotzdem noch, aber die Ehe dauerte nur bis 2004.
Tochter der neuen Ehefrau schwer missbraucht
Der Angeklagte hatte seine Unschuld beteuert. Aber das Gericht glaubte ihm nicht. Die Frau, sagte Richter Volker Talarowski, sei im Zeugenstand „nicht als Racheengel erschienen“. Sie habe genau abgewogen, was sie sage. Außerdem wurde die Anzeige nur deshalb erstattet, weil die Frau im Jahr 2008 als Zeugin in einem ganz anderen Verfahren gegen den Mann gehört worden war. Denn in diesem Jahr hatte er die Tochter (12) seiner neuen Ehefrau siebenmal äußerst schwer sexuell missbraucht. Zu selben Zeit hatte die Kindesmutter wegen Krebs im Endstadium im Sterben gelegen. Im damaligen Urteil hatte Richter Johannes Kirfel gemeint: „Alles, was man sagt, kann nur vernichtend sein.“
Vier Jahre und neun Monate Haft hatte es dafür im Februar 2009 gegeben. Diese Strafe wurde jetzt wegen der Vergewaltigung von 2000 um neun Monate erhöht. Der Angeklagte hat insgesamt neun Kinder in die Welt gesetzt. Seit Oktober 2008 sitzt er im Knast.