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Mit der Verleihung der Goldenen Grubenlampe und dem karnevalistischen Frühschoppen feierte die Große Bochumer Karnevalsgesellschaft ihr 75-jähriges Bestehen. Den Preis erhielt dieses Jahr WAZ-Redakteur und Buchautor Jürgen Boebers-Süßmann.

Jetzt ist er auch noch „Der Junge mit der Mundharmonika“ – Kulturredakteur der WAZ, Buchautor, bekennender Schlagerfan sowie Reisender in Sachen „Musik der 70er Jahre“ war Jürgen Boebers-Süßmann (Kürzel JBS) schon länger. Am Sonntagmittag bedankte er sich beim karnevalistischen Frühschoppen der Großen Bochumer Karnevalsgesellschaft (GroBoKa) in der Glaskuppelhalle von Auto Spürkel mit einem auf der Mundharmonika geblasenen „Glück auf, der Steiger kommt!“ für die Verleihung der Goldenen Grubenlampe. Alle stimmten ein – und JBS wird mit diesem musikalischen Dank sicher lange in Erinnerung bleiben.

"Über den Tellerrand hinaus"

Den begehrten 1. Karnevalistischen Stadtpreis der GroBoKa, so Boebers-Süßmann in seiner knappen Dankesrede, „wollte ich eigentlich gar nicht annehmen, hatte sogar zunächst an einen Aprilscherz gedacht.“ Er fühlte sich allerdings sehr geehrt, als ihm klar gemacht wurde, dass er den Preis wegen seines journalistischen Wirkens „über den Tellerrand hinaus“ erhalten sollte. „Du hast mit Deiner Arbeit und Deinen Büchern dazu beigetragen“, so GroBoKa-Chef Peter Niemann in seiner Laudatio, „dass unsere Heimatstadt Bochum über ihre Grenzen hinaus bekannt wird.“

Bochum man-tau

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„Jürgen Boebers-Süßmann“, so Niemann weiter, „stellt nicht sich, sondern die anderen Menschen in den Vordergrund.“ Und das war der Mensch von der Straße oder damals noch der Bergmann stets genau so wie Prominente wie Andrea Berg, Udo Jürgens, Veronica Ferres oder Franz Beckenbauer. „Du hast ein Gespür für das, was uns im Ruhrgebiet wichtig ist“, meinte Niemann, und erinnerte an die zahllosen auch heimatgeschichtlichen Artikel, die der 51-Jährige Journalist während seiner 25 Bochumer WAZ-Jahren geschrieben hat. Da war es für die GroBoKa im Jahr ihres eigenen 75. Jubiläums offenbar nur konsequent, den gebürtigen Schalker, der im blau-weißen Bochum nach eigener Aussage „nach 30 Jahren ziemlich assimiliert ist“ im Jahr seines WAZ-Jubiläums die Goldene Grubenlampe zu verleihen. „Es ist einfach großartig,“, so Boebers-Süßmann an die Adresse der Karnevalisten, „dass ich den Stadtpreis gerade in Eurem Jubiläumsjahr bekomme.“ ´

Frank Goosen, der Grubenlampenträger des Jahres 2010, war wegen eines Auftritts verhindert. So blieb verborgen, was VfL-Fan Goosen über den Kollegen JBS zu sagen gehabt hätte, der mit Büchern wie „Links und rechts der Renne“ nicht nur Bochumer Heimatliteratur zwischen Buchdeckel brachte, sondern auch lesenswerte Geschichten über Mode, Musik und Lebensgefühl in den 1970er Jahren – und natürlich über „seinen“ FC Schalke. „Die Ewigkeit ist königsblau“ heißt sein Werk über die Schalker Helden, was seine Liebe zu Bochum aber gewiss nicht trübt. Am Freitag, 21. Januar (20 Uhr), ist der frischgebackene Grubenlampen-Preisträger übrigens im Pater-Romanus-Stift, Steinring 28, zu Gast. Für den Jungen mit der Mundharmonika, der auch exzellent mit der Gitarre umgehen kann, lautet das Thema dann: „Klammerblues mit Suzie Quatro“ – ein launiger Rücksturz in die 1970er Jahre mit viel Musik und vielen Geschichten.

Buntes Treiben

Bunte Kostüme, buntes Treiben, jede Menge Menschen und ein babylonisches Stimmengewirr füllten am Sonntagmorgen die Glaskuppelhalle von Auto Spürkel an der Herner Straße beim Karnevalistischen Frühschoppen der Großen Bochumer Karnevalsgesellschaft (GroBoKa). Die närrische Bochumer Institution feierte ihr 75jähriges Jubiläum und Gäste wie Gratulanten sorgten für einen tollen Geburtstag.

Karnevalisten aus dem ganzen Ruhrgebiet waren gekommen, um dem Vorsitzenden Peter Niemann und seiner GroBoKa Glückwünsche zu überbringen. Als Geschenk hatten die meisten Gäste Highlights aus ihrem Programm dabei. Da flogen die Beine der Mädchen von der Großen Garde von Kolping Höntrop oder der Günnigfelder Karnevalsgesellschaft.

Der Bochumer Schlagersänger Michael Kern, Ex-Preisträger der Goldenen Grubenlampe und aktuell mit seinem Hit „Maria-Elena“ Nr.1 der WDR 4-Hitparade, war mit dabei, aber er sang nicht. Eigentlich war er nur gekommen, um dem neuen Grubenlampen-Besitzer JBS zu gratulieren. Mit Bürgermeisterin Gabriela Schäfer und Tierpark-Geschäftsführer Eduard Stirnberg reihten sich weitere Ex-Preisträger ein in die Schar der Gratulanten.