Werne.

Bewegte Geschichte des Vereinigten Tambour-Corps in Werne.

„Zwischen 1960 und 1964 hatten wir sogar ein Schüler-Musikcorps. Artur Heitmann gründete das mit Kindern aus dem Stadtteil.“ Daran erinnerte sich nun Gerd Monka gerade bei seinem 50-jährigen Jubiläum im „Vereinigten Tambour Corps Bochum-Werne“ Der Goldjubilar gehörte damals zu den Kindern, die Heitmann ansprechen konnte. Heute ist der Flötist, immer noch im Tambour Corps aktiv, als einziger von damals übrig.

Auch die drei anderen Jubilare von insgesamt fünf, die Vorsitzender Knut Slowikow und Corpsleiter Michael Seidensticker für ihre langjährige Arbeit und Mitgliedschaft nun ehrten, brachen ihre Geschichten mit dem Verein mit. Schließlich gehören Erich Heitmann, Willi Horstmann und Fredi Kendt mit ihren jeweils 60 „Dienstjahren“ zu denjenigen im Corps, die nicht nur ab 1950 in den Verein - damals noch drei verschiedene - eintraten und spielten. Sie erlebten auch deren Zusammenschluss im Jahr 1964. Und sie wirkten auch über die Jahrzehnte an den Geschicken des Vereins mit.

„Ich trat am 1. März 1950 dem frisch gegründeten Tambours Corps Blau-Weiß 1950 an der Pauke bei“, erinnerte sich deshalb Horstmann. Flötist Heitmann kam zu diesem Spielmannszug wenig später. Beide gründeten dann 1952 den Spielmannszug „Rot-Weiß Werne“ mit. Dessen Vereinsfarben sind bis heute geblieben, wie die Uniformen zeigen.

Kendt stieg hingegen am 6. August 1950 als Trommler beim „Tambour Corps Grün-Weiß Werne 1914“ ein. Als ältester Spielmannszug kam sein Gründungsdatum deshalb in den neuen Vereinsnamen beim Zusammenschluss im Jahr 1964.

Das Jahr hatte es zudem in sich. Das frisch zusammengeschlossene Tambour Corps – von Grün-Weiß, Blau-Weiß und Rot-Weiß - feierte nämlich zugleich das 50-jährige Jubiläum. „Wir waren da mit 500 bis 600 Musikern auf dem Werner Markt“, schwelgte Kendt nun in den Erinnerungen. Rund 10 000 Zuschauer kamen zu der damaligen Musikparade, so Kendt weiter. Das besondere für Heitmann war daran: „Europa hat da gespielt: Engländer, Holländer, Franzosen und mehr waren dabei.“

In den späteren Jahren wirkten die vier Jubilare aktiv im Vereinigten Tambour Corps mit. Heitmann war zum Beispiel Ausbilder für Flötisten. Mehr als 20 Jahre zogen sie zudem beim jährlichen Bochumer Maiabendfest nach Harpen (und zurück) mit. Zu Karneval ging es 30 Jahre auf den „School- un Veddels-Zoch“ in Köln. Bei den Anfängen der Bürgerwoche-Ost waren sie auch dabei. Kendt wurde schon 1980 passives Mitglied. Horstmann und Heitmann folgten um 1990. Monka wirkte weiter mit bis heute. Er blieb auch dabei in den drei letzten Jahren ohne Spielmannszug. Seit Februar 2010 mit dem Auftritt beim Karneval ist wieder alles im Lot.

Slowikow und Seidensticker dankten jedenfalls den Jubilaren mit insgesamt 230 Jahren Vereinsgeschichte für ihr Wirken. Abgemeldet hatte sich aus gesundheitlichen Gründen allein Ralf Heitmann, der sein 40-jähriges Jubiläum beging. 2014 wird dann zusammen das 100-jährige Jubiläum gefeiert.