Bochum. .

Der neue Jugendclub des Rottstr5-Theaters in Bochum zeigt am Freitag „Lieblingsmenschen“ von Laura de Weck. Das Stück handelt von einer Gruppe junger Studenten und von dem, was sie umtreibt: Ehrgeiz und Karriere, Liebe und Sex.

„Young ‘n’ Rotten“ - jung und verdorben -, so heißt ganz standesgemäß der neue Jugendclub des Rottstr5-Theaters. Die Truppe, die aus circa 10 Mitgliedern besteht bringt nun schon ihre erste Premiere heraus. Am Freitag steht „Lieblingsmenschen“ von Laura de Weck auf dem Spielplan. Regie führt Clara Nielebock.

„Lieblingsmenschen“ ist das Debüt der Tochter des Publizisten Roger de Weck und wurde nach seiner Premiere 2007 zu einem Hit. Sie hat es während ihrer Schauspielausbildung in Zürich verfasst. Das Stück der 1981 geborenen Schauspielerin und Dramatikerin handelt von einer Gruppe junger Studentinnen und Studenten und von dem, was sie umtreibt. Ehrgeiz und Karriere, Liebe und Sex. Jung und verdorben eben - so könnte man vielleicht sagen. Quasi „eingesperrt“ plaudern die fünf Protagonisten in wechselnden Konstellationen über ihre Affären, den Prüfungsstress und andere weltbewegende Fragen. Sie sind privilegiert, leiden keine existenziellen Nöte und doch an ihrem Leben.

Gezeigt wird die Isolation, die verkorkste Kommunikation, die Fragen nach der Identität und schließlich - zentral - diejenigen nach der Liebe. Denn da liebt der Eine die Andere, die wiederum jemand Weiteren. Und das hat natürlich dramatische Folgen. Viel wurde über die Abbildung der Kommunikation durch de Weck diskutiert, die verknappte Sprache, die die Autorin dennoch stilisiert. Dafür wurde die Autorin vielfach gelobt, andere Stimmen denunzierten das Stück als „SMS-Trash“.

Für viele Teilnehmer ist es das erste Mal

Die zehn jungen Theatermacher haben fast allesamt schon Erfahrungen bei Theaterproduktionen gesammelt, zumeist im Jungen Schauspielhaus von Martina van Boxen. Im September begann das Casting für die Produktion. Für die meisten Teilnehmer ist es das erste Mal, das sie völlig eigenverantwortlich für einen Bereich verantwortlich sind. Clara Nielebock, jüngere Schwester der bereits etablierten Bochumer Hausregisseurin Lisa Nielebock, führt erstmalig Regie, hat zuvor nur assistiert, und Rosana Safarabi beispielsweise ist erstmalig alleine für die Kostüme zuständig.

Mit „Lieblingsmenschen“ hat das Theater offenbar eine passend aktuelle Textvorlage für das jung-verdorbene Debüt gewählt.