Bochum. .
Drei neue Gebäude für die Ingenieurswissenschaften auf dem Campus der Bochumer Ruhr-Uni wurden in Anwesenheit von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze eingeweiht. Es ist der erste Schritt der umfangreichen Uni-Modernisierung.
„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit,/Und neues Leben blüht aus den Ruinen.“ Ein Schiller-Zitat fiel der neuen NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung Svenja Schulze (SPD) zur Einweihung der Gebäude ID, IDN und ICN am Mittwoch auf dem Campus der Ruhr-Uni ein. Doch so dramatisch sei die Lage dann doch nicht gewesen, relativierte sie schnell und verwies stolz auf die kommenden Maßnahmen zur Modernisierung der NRW-Hochschulen.
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Die Einweihung der drei hellen, bereits in Betrieb befindlichen Gebäude an der RUB gehören streng genommen nicht zur kommenden Modernisierung, für die bis 2015 Mittel in Höhe von 290 Millionen Euro in Bochum verbaut werden. Hier, am Ostabschluss des Unigeländes, kann nun mit der Renovierung der alten Gebäude der Ingenieurswissenschaften begonnen werden, zunächst ist IC an der Reihe.
Glänzend gelaunte Ministerin
Für die drei Ausweichgebäude mit einer Bruttofläche von 30000 qm belief sich das Investitionsvolumen auf 94 Millionen Euro, die Baukosten blieben im vorgegebenen Rahmen, ebenso die Bauzeit mit knapp zweieinhalb Jahren.
Die glänzend gelaunte Ministerin Schulz besuchte erstmals in ihrem Amt ihre Alma Mater, wo sie in den 1990er Jahren auch AStA-Vorsitzende war. Sie sicherte in ihrer Rede der Ruhr-Universität die Unterstützung des Landes zu, insbesondere in Hinblick auf die Exzellenz-Initiative. Bauliche Maßnahmen seien nur das Fundament, sagte die Ministerin und verwies darauf, dass an den Hochschulen maßgeblich an den „Lösungen für Zukunftsfragen der gesamten Gesellschaft“ gearbeitet werde. Sie dankte dem Rektorat, dass die RUB im Doppel-Abiturjahrgang 2013 bereit sei, 5000 Studiernde mehr aufzunehmen.
Erfolgsgeschichte
Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler nannte die ID-Einweihung eine „Erfolgsgeschichte“ und die „Vollendung eines großen Bausteins“, für den schon 2004 erste Weichen gestellt worden seien. Die bereit gestellten Summen nannte er „fast erschreckend“.
ID sei seit 32 Jahren die erste Fertigstellung eines großen neuen Gebäudes, so der stolze Rektor. Und auch einen utopischen Gedanken trug Weiler vor: Er könne es sich vorstellen, dass „in 50 bis 100 Jahren“ ein ganzer Bochumer Stadtteil „Campus“ heißen könnte; mit mehreren Hochschulen und dem Gesundheitscampus. Schon heute sei die Uni mit 5800 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber der Stadt. Dr. Reginald Taube vom landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (= Eigentümer der RUB-Immobilie) unterstrich den sowohl ökonomisch wie ökologisch wertvollen Aspekt, dass das „energiesparende Gebäude“ mit Geothermie arbeite und im Unterhalt relativ günstig sei.
Die Veranstaltung in Anwesenheit von Vertretern des Rates, der Parteien sowie der Hochschule beendete somit ganz manifest einen „Instandsetzungsstau“ (Ministerin Schulze) an der Ruhr-Uni.