Bochum. .

Polizeipräsidentin Diana Ewert wurde Mittwoch während einer Feierstunde offiziell ins Amt eingeführt. Innenminister Ralf Jäger bescheinigte ihr „soziale Kompetenz, Offenheit und Empathie“, was ihr bei der Übernahme der großen Behörde zugute käme.

Es sei reiner Zufall, dass in Bochum, Duisburg und Oberhausen neue Polizeipräsidentinnen ernannt wurden, versicherte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Mittwoch. „Sie sind es nicht geworden, weil sie Frauen sind, sondern weil sie es können.“ Eine von ihnen ist Diana Ewert, die in Bochum, Witten und Herne seit 18. Oktober diesen Posten bekleidet. Mittwoch gab’s ihre offizielle Amtseinführung, zu der sich eine große Gästeschar im Bergbaumuseum eingefunden hatte.

Jäger versäumte nicht, Ewerts Vorgänger Thomas Wenner zu würdigen, der an diesem Vormittag nicht dabei war; er hob dessen Einsatz vor allem gegen die politisch und islamistisch motivierte Kriminalität hervor. Wenner war bis Oktober letzten Jahres Bochums Polizeipräsident; die einjährige Vakanz bis zur Ernennung von Diana Ewert hatte Wolfgang Sprogies, Leiter der Direktion Zentrale Aufgaben, ausgefüllt. Der Minister bescheinigte Ewert viel „soziale Kompetenz, Offenheit und Empathie“, was ihr bei der Übernahme einer so großen Behörde zugute käme.

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Von DerWesten

Bochum ist der neuen Chefin von über 2000 Beamten nicht fremd: Sie hatte Ende der 70er Jahre an der Ruhr-Universität Rechtswissenschaften studiert. Deshalb musste Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz der Neuen auch nicht die Besonderheiten der Stadt zeigen: „Bei unserem ersten Treffen versicherten Sie, das Ruhrgebiet als ihre Heimat zu verstehen. Bochum zeichnet sich durch gute Zusammenarbeit aus zwischen Stadt und Polizei“, sagte Scholz mit Blick auf die seit zehn Jahren währende Ordnungspartnerschaft.

Bernd Gather, Vorsitzender des Personalrats im Bochumer Präsidium, bot Diana Ewert an: „Wir wollen mit Ihnen den besonderen Bochumer Weg weitergehen. Wir hatten hier stets ein gutes Betriebsklima; sie haben in dem knapp einem Monat, seitdem Sie hier sind, die Grundlage geschaffen, dass es so bleibt.“

Die Dattelnerin ergriff zum Abschluss selbst das Wort. „Die neue Aufgabe erfüllt mich mit Respekt. Ich weiß, dass aus Alltäglichkeiten in der Arbeit große Anspannungen erwachsen können.“ Die 50-Jährige erwähnte den demographischen Wandel, die Zuwanderung und die technischen Neuerungen (dabei auch die Internetkriminalität) als besondere Herausforderungen der Zukunft. „Die Ordnungspartnerschaften sehe ich als Kernbereich; wir können das Vertrauen in die Polizei erhöhen durch professionellen Einsatz.“

Sie wünsche sich, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund Polizeibeamte würden. Dies sei ein sichtbarer Erfolg von Integration und eine Bereicherung für die Behörde auch in Bochum. „Ich will berechenbar bleiben“, wandte sich sich an ihre Kollegen.