Bochum. .
Am 30. April 2012 wird die analoge Sat-Übertragung abgeschaltet. Die Beratungsstellen wollen im kommenden Jahr verstärkt die Bürger darüber informieren, dass Satelliten-Fernsehgucker möglichst bald umsteigen sollten.
Die Ära des analogen Sat-Fernsehens endet am 30. April 2012. „Das ist zwar noch einige Zeit, aber ein Großteil der Betroffenen weiß gar nichts davon“, sagt Rolf Dahlmann von der Verbraucherzentrale.
Die Beratungsstellen wollen im nächsten Jahr verstärkt die Bürger informieren, darüber, dass Satelliten-Fernsehgucker möglichst bald umsteigen sollten. Denn nötig sind Handwerksleistungen wie den Einbau eines „Universal-LNB“, Kauf eines Digital-Sat-Receivers oder eines Digital-TV-Geräts. „Dies wird etwa 350 Euro kosten“. Hinzu könne kommen, dass ein neuer Spiegel nötig werde und diverse Kabel/Dosen ausgetauscht werden müssten. „Das kann in Einzelfällen vierstellig werden, wenn die Hardware erneuert werden muss.“
Auch interessant
„Wir haben im Bereich Bochum und Witten lediglich vier organisierte Betriebe. Da wird es zu Engpässen kommen, wenn alle Sat-Kunden auf den letzten Drücker kommen“, erklärt Werner Karrie, Innungsobermeister für Informationstechnik in Bochum. Einige Elektrobetriebe könnten aber auch Sat-Anlagen bauen. Und: Die Industrie produziere nicht auf Halde.
Betroffen sind etwa zehn Prozent der Fernsehhaushalte (in Bochum geschätzt 18.000 mit Satelliten-Empfang). Wer nicht umrüstet, werde ab 1. Mai 2012 nur noch Schnee sehen. „Pro Tag müssten wir 30 Umrüstungen in Bochum leisten, um zum Stichtag alle betroffenen Haushalte auf Digital-Empfang umgeschaltet zu haben“, sagt Karrie.
Wer über Kabel fernsieht, für den ändert sich (vorläufig) nichts. „Unitymedia hat uns erklärt, bei der Einspeisung von 17 analogen Programmen werde es in den nächsten Jahren bleiben.“ DVBT-Gucker sind ebenso wenig betroffen.
Viele wissen gar nicht, wie sie ihr Fernsehen empfangen
Am Montag hat die Bochumer Verbraucherberatung zum ersten Mal zum Thema Satelliten-Digitalfernsehen informiert. „Dabei zeigte sich, dass viele gar nicht wissen, wie sie ihr Fernsehen empfangen“, so Claudia Wilmer. Zumeist handele es sich um ältere Verbraucher. Doch auch Kabelnutzer seien verunsichert. „Kundenwerber gaukelten vor, auch im Kabel würde umgerüstet.“ Kleine Kabelanbieter könnten umsteigen, so Dahlmann; von Unitymedia wisse er aber, dass sie’s nicht tun.
Wer kontrollieren will, ob er Geld in die Hand nehmen muss, will er keinen Schnee sehen, sollte – etwa bei ARD oder ZDF – die Videotext-Seite 198 aufblättern. Dort erscheint – je nach analogem oder digitalem Empfang – der entsprechende Hinweis.