Bochum.

Im Deutschen Bergbau-Museum wurde am Donnerstag das Sonderpostwertzeichen zum 750-jährigen Jubiläum der Sozialversicherung vorgestellt. Das Bild mit dem Titel „Frühstück“ zeigt einen Bergarbeiter beim Essen.

750 Jahre ist die Knappschaft – und damit die weltweit älteste Sozialversicherung – nun alt. Grund genug für das Finanzministerium eine Sonderbriefmarke herauszugeben. Gestern wurde das Sonderpostwertzeichen „750 Jahre Knappschaft“ im Deutschen Bergbau-Museum vorgestellt. Den passenden Rahmen bot die Ausstellung „Auf breiten Schultern“ zum Jubiläum der Versicherung. Verkauft wird die Marke ab Donnerstag, 11. November.

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„Für uns gibt es leider noch keine Sondermarke“, eröffnete Prof. Rainer Slotta, der Direktor des Museums, diese Ehre werde eben nicht jedem zu Teil. In der Tat: Zusammen mit 900 anderen Anregungen ging die Idee zur Jubiläumsmerke 2008 beim Finanzministerium ein. Bewilligt wurden nur wenige, „rund 2 Prozent“, schätzte Ulrich Freese, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. „Ich verstehe das als Würdigung auch für alle anderen Sozialversicherungen“, führte er weiter aus und erinnerte an die Anfänge der Knappschaft. 1260 noch freiwillig organisiert von einer Bruderschaft in Goslar, gab es 1845 dann das Preußische Knappschaftsgesetz. Seit 1949 ist der Sozialstaat im Grundgesetz verankert. „Die Sozialversicherung ist die Klammer der Deutschen Gesellschaft“, kommentierte Freese.

Präsentiert und übergeben wurde die Sondermarke schließlich von Dr. Ralf Brauksiepe, als Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Auch er stellte die Knappschaft als „soziale Pfadfinder“ heraus, die noch heute die Welt der Versicherungen präge. „Für mich ist es die einzige Sozialversicherung, die auch ein Heimatgefühl vermittelt“, meinte er.

Das sollte natürlich auch das Motiv auf der Sondermarke vermitteln. Der Offenbacher Grafik-Designer Gerhard Lienemeyer gestaltete das kleine Stück Papier nach einem Foto von Chargesheimer. Das Bild mit dem Titel „Frühstück“ zeigt einen Bergarbeiter beim Essen. Der in der Mitte geteilte Ausschnitt daraus auf der Marke zeigt eine Kaffeekanne und ein Butterbrot in Arbeiterhänden. In der Mitte steht der Text „750 Jahre Knappschaft“ – Kreativität auf kleinstem Raum, schließlich muss er oben auf den Briefumschlag passen. „Es war nicht leicht ein Bild zu finden, dass für 1000 andere spricht“, räumte Lienemeyer ein. Gerade weil das Bild den harten Arbeitsalltag der Kumpel im Ruhrgebiet zeige, könnten sich viele damit identifizieren.