Bochum.
Der Warnstreik der Eisenbahner am Dienstagmorgen hat auch in Bochum für etliche Verspätungen gesorgt. Während es im Fern- und Reginalverkehr der Bahn Verspätungen bis zu 100 Minuten gibt oder Züge komplett ausfallen, läutt es bei der Privatbahn Abellio nach Plan.
Gute Laune versprühten am Dienstagvormittag am Bochumer Hauptbahnhof allein die Taxifahrer. Auf den Streik bei der Bahn hatten sich die Fahrer rasch eingerichtet und warteten zu Dutzenden auf frustrierte Reisende. Diejenigen, die keine Möglichkeit hatten, dem Streik der Gewerkschaften Transnet und GDBA auszuweichen, mussten wohl oder übel lange Wartezeiten einkalkulieren. „Ich hoffe mein Chef hat Verständnis“, sagte eine junge Frau genervt.
Verständnis brauchten auch die Service-Mitarbeiter der Bahn, denn sie standen etwa vor der schier unlösbaren Aufgabe, Anschlussverbindungen für „gestrandete“ Bahnkunden herauszufinden.
In der großen Bahnhofshalle liefen über die Anzeigetafel im Sekundentakt die Verspätungsmeldungen ein. So für den ICE 545 mit dem Ziel Berlin-Ostbahnhof, 100 Minuten Verspätung, oder der IC nach Westerland (Sylt), 100 Minuten Verspätung. Betroffen waren jedoch auch Regionalzüge, die wie der NRW-Express nach Aachen, Abfahrtszeit 10.55 Uhr, komplett ausgefallen sind. Bei den S-Bahnen fielen ebenfalls Verspätungen von 20 Minuten und mehr an.
Erhebliche Behinderungen im Fernverkehr
Die „erheblichen Behinderungen“ (Deutsche Bahn) im Fernverkehr traten in NRW vor allen auf den Strecken von Köln, über Düsseldorf nach Dortmund und Hamm und weiter in Richtung Hannover und Berlin auf. Dies wirkte sich natürlich auf den an dieser Strecke liegenden Bochumer Hauptbahnhof aus.
Einzig Barbara Schüler, Sprecherin von Abellio in Essen, die von Bochum aus etwa die Glückauf-Bahn nach Gelsenkirchen (Ex-Nokia-Bahn) und weitere Regionalbahnen über Bochum-Hauptbahnhof be- treiben, blieb recht entspannt: „Wir sind vom Streik nicht betroffen. Bei uns läuft derzeit alles nach Plan.“