Sodexo will Schulen und Kitas versorgen

In der ehemaligen Zentralküche von Nokia hatte Thomas Michalek alle Hände voll zu tun, wenn auch nicht mit Essenszubereitung. Er ist Küchenchef des Catering-Unternehmens Sodexo SCS GmbH, das die Küche angemietet hat und zurzeit Kunden akquiriert.

Sodexo will Ganztagsschulen und Kindertagesstätten in Bochum und Umgebung versorgen, und deren Vertreter ließen sich die 800 Quadratmeter große Einrichtung zeigen. Am 1. Juli will das Unternehmen an der Meesmannstraße starten; 13 Mitarbeiter als Küchenhelfer und Fahrer wurden dazu bereits eingestellt. Bis zu 40 Arbeitsplätze sollen entstehen.

Die Arbeitszeiten liegen etwa zwischen 4 und 14 Uhr. Versorgt werden im ersten Anlauf 43 Schulen mit 2500 Mahlzeiten täglich in Recklinghausen, die bislang noch vor Ort bekocht werden. „Die Produktion verlagern wir dann während der Sommerferien nach Bochum”, sagt Unternehmenssprecher Stephan Dürholt, „um dann zum nächsten Schuljahr voll durchzustarten”. Bis zu 10 000 Mahlzeiten pro Tag sind das Ziel, und das Unternehmen gibt sich zuversichtlich. „Im Fall Bochum haben das Risiko in Kauf genommen, bis zur vollen Auslastung eine Durststrecke überwinden zu müssen. Doch wir können eine Vielfalt bieten, die andere Caterer nicht haben.” Abwerbung gehört auch zur Unternehmensstrategie.

Sodexo hat die Zentralküche vom neuen Besitzer, der Thelen-Gruppe, angeboten bekommen, weil das Unternehmen ehedem dort bereits für die Nokia-Bediensteten kochte. „2000 Mahlzeiten haben wir für die Leute zubereitet, das war natürlich in viel kleinerem Rahmen.”

So traf die überraschende Schließung von Nokia auch die 43 Sodexo-Leute wie ein Schlag; doch die meisten von ihnen kamen innerhalb des Unternehmens unter und hoffen nun auf einen Neustart an alter Stelle.

Schulen und Kitas will Sodexo ausdrücklich ein abwechslungsreiches Mittagessen bieten; der Speiseplan beinhaltet vegetarische Gerichte wie Grünkernbratlinge, einen täglichen Salatteller, aber auch Chicken Wings und Nudeln mit Hackfleisch. „Sie können Kindern nicht nur gesunde Kost bieten. Da muss es ab und zu auch mal was nach ihrem Geschmack geben”, erklärt Betriebsleiter Adam Kotlowski. Zunächst werden die Essen für die Kinder hier frisch zubereitet und dann „gechillt”, d.h. heruntergekühlt auf 3 Grad Celsius zugunsten der Nährstoffe, um dann mitags vor Ort erwärmt zu werden. Je nach Größe der Schule und Anzahl der Portionen werden dazu maximal zwölf so genannte Thermoporte in Transportern auf den Weg geschickt; möglichst früh, um trotz Baustellen und Staus rechtzeitig die kleinen Mägen beruhigen zu können. Aktuell sind für die Startphase fünf Transporter im Einsatz, den weitesten Weg hat ein Fahrzeug, das eine Schule in Hamm beliefert. In den nächsten Monaten sollen Ganztagseinrichtungen in Bochum, Herne, Witten und Hattingen hinzukommen.