Bochum. .

Ruhe herrscht im Malerviertel, doch die ist trügerisch. Zwar macht die Baugenossenschaft bis dato noch nicht von ihrer faktisch seit drei Wochen geltenden Fällgenehmigung Gebrauch, doch dies scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.

Die Bürgerinitiative „Wohnen im Malerviertel“ will diese Galgenfrist offenbar nicht tatenlos verstreichen lassen. „Der Widerstand geht weiter“, beschwört Sprecher Werner Kolberg den Kampfgeist. Und der findet ganz aktuell Ausdruck in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin von dieser Woche. Der derzeitige Schwebezustand wird in dem Schreiben als „taktische und endlose Zeitspiele, die wir nicht mehr akzeptieren“ bezeichnet.

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Von DerWesten

Die Initiative setzt auf ein zusätzliches Gutachten, das sozusagen endgültig feststellen soll, ob die von der Fällung bedrohten Bäume nun krank oder gesund sind. Zur Erinnerung: Als eine Begründung für die ursprüngliche Fällgenehmigung hatte die Stadt schwere Erkrankungen des dortigen Baumbestandes angegeben. Dies wird von den Gegner entschieden bestritten. Zuletzt hatte es auch ein von „Pro Grün“ in Auftrag gegebenes Gutachten gegeben, das den bedrohten Bäume grundsätzlich „Stand- und Bruchsicherheit“ attestiert hatte (die WAZ berichtete).

Nach eigenen Worten wolle die Bürgerinitiative jetzt das Ergebnis einer unabhängigen Gutachterin bedingungslos akzeptieren und erwartet dies auch von der Gegenseite. Weiter heißt es in dem Brief: „Die Stadt Bochum wird dann die unberechtigten Fällgenehmigungen bei einer nicht nachgewiesenen wesentlichen Erkrankung zurückziehen.“ Wie die Baugenossenschaft reagiert, die bekanntlich die Außenflächen umgestalten möchte, ist derzeit völlig offen.