Bochum. .
Die Klage einer Mieterin im Weitmarer Malerviertel, mit der sie die Fällung von Bäumen in ihrem Wohn-Karree verhindern will, ist in erster Instanz abgewiesen worden.
Die Bäume müssen bleiben! Das fordert eine Mieterin im Malerviertel in Weitmar – stellvertretend für viele Mieter. Die Frau, die seit acht Jahren an der Lenbachstraße in einer Dachwohnung der Baugenossenschaft lebt, klagte am Dienstag am Amtsgericht gegen Modernisierungspläne in ihrem Wohnkarree. Dadurch müssten 14 Bäume weg, drei seien schon gefällt worden. Doch das Gericht wies die Klage ab. Begründungen werden erst im schriftlichen Urteil bekannt.
Im Innenraum des Wohn-Karrees Lenbach-, Schwind-, Menzel- und Dürerstraße, wo rund 140 Mietparteien leben, droht ein „Kahlschlag“, hieß es auf Klägerseite. Die Mieterin: „Man ersetzt dieses Park-Original durch eine parkähnliche Landschaft.“ Wahre Modernisierung sei Erhalt von Bäumen, nicht ihr Abholzen.
Laut Mieterverein will die Baugenossenschaft die Kellerausgänge beseitigen, das Gelände ebnen, Terrassen für die Erdgeschosswohnungen bauen, Balkone für die oberen Geschosse anständern und befestigte Wege anlegen. Diese Maßnahmen will die Klägerin verhindern. Dann bräuchten auch die Bäume nicht gefällt zu werden (Kastanie, Esche, Birke, Kirsche). „Da wird ein sehr gutes Wohnumfeld zerstört“, warnt auch ihr Anwalt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt. Dem Gericht legte er eine Liste mit Unterschriften von 91 Mietparteien vor, die gegen die Baumfällung seien. Beklagten-Anwalt Hans-Bernd Lohof wies die Befürchtungen aber zurück: „Es wird auch wieder aufgeforstet.“ Eine Vertreterin der Baugenossenschaft: „Wir wollen die Häuser so barrierefrei gestalten, damit auch ältere Mieter in ihre Wohnungen kommen.“
Richter Rolf Hagedorn: „Vielleicht streiten sich die Parteien in der zweiten Instanz weiter.“