Bochum. .

Bis jetzt haben sich erst 145 Bochumer Opelaner dafür entschieden, die Firma bis Ende 2010 mit einer Abfindung zu verlassen. Weil das Werk aktuell die Getriebe-Produktion erhöhen muss, wird es wohl Verschiebungen beim Personalabbau geben.

Bis Jahresende 2010 sollen im Bochumer Opelwerk 650 Mitarbeiter gegen Abfindung gehen. So will es die Firma. Doch bis zum 4. Oktober lag die Zahl jener, die gehen wollen, erst bei 145 Leuten. „Die Zahl der Freiwilligen ist überschaubar“, bezeichnete der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel denn auch diese Personalentwicklung. „Wir sind in einer schwierigen Situation. In allen europäischen Standorten soll der Personalabbau jetzt konsequent durchgezogen werden. Da tun wir uns in Bochum naturgemäß schwer. Wir werden alles tun, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.“

Wie berichtet, sollen nach dem Willen der Opel-Mutterfirma allein im Bochumer Werk bis Ende 2011 rund 1800 der knapp 6000 Jobs gestrichen werden. Doch ausgerechnet jetzt, wo Opel mit Abfindungen und Aufnahme in Transfergesellschaften so viele Mitarbeiter zum freiwilligen Ausscheiden bewegen will, muss im Bochumer Opelwerk mehr als geplant produziert werden.

70 Bochumer Opelaner wechseln nach Rüsselsheim

„General Motors hat entschieden, dass in Bochum viel mehr Getriebe gebaut werden als geplant“, bemerkte Einenkel. „Deshalb wird es möglicherweise Verschiebungen beim geplanten Personalabbau geben. Die aktuell anstehenden Zahlen werden auf jeden Fall geringer.“ So werde der Zwei-Schichtbetrieb fortgesetzt. „Wir behalten die Produktion und die Beschäftigten“.

In dieser Woche sind weitere 70 Bochumer Opelaner zum Schwesterwerk nach Rüsselsheim gewechselt, um dort einen sogenannten Arbeitsversuch zu absolvieren. Danach entscheidet es sich, ob sie in Rüsselsheim bleiben. 20 Opel-Mitarbeiter aus Bochum starten in gleicher Weise im Opel-Testzentrum Dudenhofen.

Mit solchen Maßnahmen wird firmenintern versucht, den Personalabbau abzufedern. In Rüsselsheim sind entsprechende Stellen da, weil dort noch 300 Leiharbeiter eingesetzt sind, die eher gehen müssten als die Stammkräfte, ist zumindest die Position des Betriebsrates. Der denkt auf Europaebene zurzeit über Unterstützung für das Opel-Werk Antwerpen nach, das Ende 2010 geschlossen wird. Von den 2511 Stellen wurden im Sommer 1260 abgebaut. Ein Nachinvestor sei noch nicht in Sicht.