Brüssel. .
Das Opel-Werk in Antwerpen steht endgültig vor dem Aus. Die Suche nach einem neuen Investor sei erfolglos geblieben, teilte das Unternehmen am Montag in Belgien mit. Die belgische Metall-Gewerkschaft fordert, das Werk den Mitarbeitern zu übertragen.
Im Opel-Werk in Antwerpen gehen Ende Dezember dieses Jahres die Lichter aus. Denn Opel hat keinen Unternehmer gefunden, der bereit ist, das Werk zu übernehmen, um in der nordbelgischen Hafenstadt weiterhin Motoren, Maschinen oder Autos zu produzieren. „Leider war keiner der potenziellen Investoren in der Lage, ein tragbares Geschäftskonzept für das Werk vorzulegen“, erklärt das Unternehmen.
Die Hälfte der Mitarbeiter sind schon weg
Von den ehemals 2600 Beschäftigten, die zum Zeitpunkt der Entscheidung von General Motors zum Rückzug aus Antwerpen noch auf dem Betriebsgelände nahe der niederländischen Grenze arbeiteten, sind bereits die Hälfte ausgeschieden und abgefunden. Die verbliebenen Arbeitnehmer werden noch bis Jahresende Astra herstellen – und dann nach Hause geschickt.
Die Gewerkschaften sind sauer. „Schlicht unverschämt“ habe sich Opel in Antwerpen verhalten, schimpfen die im ACV-CSC organisierten Metaller. Das Unternehmen habe den „Arbeitnehmern Sand in die Augen gestreut“. Opel, so behauptet die Gewerkschaft, habe von Beginn an alles getan, um Investoren abzuschrecken. So sei im Januar festgelegt worden, dringend eine unternehmerische Nachfolge zu suchen, aber die zuständige Arbeitsgruppe konnte erst Mitte Mai zusammentreten. Die Gewerkschaft unterstreicht ihre Forderung an Opel, den Arbeitnehmern das Werk für einen symbolischen Euro zu überlassen, damit die Beschäftigten im Verbund mit der flämischen Regierung eine Sanierung organisieren.
Mit Produktionszusagen gelockt
Das Werk in Antwerpen ist das einzige, das dem Sparkurs der Rüsselsheimer zum Opfer fällt. Bis spätestens 2012 will sich Opel wieder in die Gewinnzone zurücksparen und zu diesem Zweck die Kapazitäten um ein Fünftel reduzieren. Dazu sollen gut 8000 Stellen abgebaut werden.
Um den Standort für einen potenziellen Investor interessanter zu machen, hatte Opel mit Produktionszusagen gelockt. So sollte an dem Standort unter anderem das neue Astra Cabrio im Auftrag der Adam Opel GmbH montiert werden. Weitere Nischenprodukte hätten folgen können. Angesichts der verkehrsgünstigen Lage des Grundstücks in der belgischen Hafenstadt war auch nicht ausgeschlossen worden, dass ein branchenfremder Käufer Interesse zeigen könnte. (mit dapd)