Bochum. .
Die Merkez-Moschee in Bochum plant den Bau eines Minarettes. Nach Informationen der WAZ soll dieses an die Moschee angebaut werden. Ein entsprechender Bauantrag liegt bei der Stadt vor. Der Muezzin soll aber nicht öffentlich zum Gebet rufen.
Die Merkez-Moschee an der Schmidtstraße plant den Bau eines Minarettes. Nach Informationen der WAZ soll das Minarett an die dort bereits seit Mitte der 80er Jahre bestehende Moschee angebaut werden. Der Plan sieht vor, dass der Turm zwölf Meter hoch werden soll. Er würde das bestehende Moscheegebäude um etwa 4,30 Meter überragen.
Ein Herner Architekt hat das Minarett geplant. Es soll im wesentlichen in weißer Farbe gehalten und mit entsprechender Ornamentik versehen werden. An der Spitze wird, wie bei Minaretten allgemein üblich, ein kleiner Halbmond angebracht. Nicht geplant sei die Ausstattung mit Lautsprechern, um den Gebetsruf nach draußen zu übertragen. Die Gemeinde gehört der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) an.
Antrag liegt seit längerer Zeit schon bei der Stadt vor
Zu den Freitagsgebeten oder an den hohen islamischen Feiertagen kommen regelmäßig tausend und mehr Gläubige in das Gebäude an der Schmidtstraße. Von der ruhigen Wohnstraße aus weisen bisher nur die maurischen Spitzbogenfenster und ein beinahe verstecktes Hinweisschild an einer Giebelwand auf die Moschee hin.
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Der Antrag für die Errichtung eines Minarettes liegt bereits seit einiger Zeit bei der städtischen Genehmigungsbehörde vor. „Zur Zeit haben wir keinerlei baurechtliche Bedenken, die einer Baugenehmigung im Wege stehen könnten“, so Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch. Da es sich um eine einfaches Bauordnungsverfahren handele, sei eine Beteiligung politischer Gremien nicht vorgesehen.
Baubeginn steht noch nicht fest
Zuletzt stand die Moschee im März dieses Jahres im Mittelpunkt des Interesses, als der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel sich die Räumlichkeiten angeschaut hatte. Bei dieser Gelegenheit ließ er sich von Vorbeter Abdullah Okuroglu ganz genau Symbolik und Aufbau des Gebetsraumes erklären. Dabei hatte er ausdrücklich begrüßt, dass Moscheen in Deutschland auch mit Minaretten oder Kuppeln versehen werden könnten.
Noch steht allerdings nicht fest, wann mit dem Bau des Minarettes begonnen werden kann. Zunächst muss die Gemeinde ohnehin, wie bei jedem anderen Bauantrag auch, die offizielle Baugenehmigung durch die Stadt abwarten.