Bochum. .
1500 Schüler haben am Montag ihr neues Gymnasium im alten Gebäude der Erich-Kästner-Schule bezogen. Der Umzug der beiden Schulen war ein logistischer Kraftakt.
Wer noch keinen Lageplan zur Hand hat, ist anfangs ziemlich hilflos. Wo geht es zur Mensa? Wo ist das Sekretariat? Und wo ist überhaupt unser Klassenraum? Das sind die drängendsten Fragen, die die rund 1500 Schüler beschäftigen, die seit Montag über die Flure ihrer neuen Schule wuseln.
Bis zu den Sommerferien besuchten sie noch die Albert-Einstein-Schule (AES) oder das Gymnasium am Ostring (GaO), jetzt beziehen sie gemeinsam das „Neue Gymnasium Bochum“. „Wir erkunden gerade die neue Schule“, sagt die 14-jährige Aileen. Fabienne (16) hat davon zwar „noch nicht viel gesehen“, hält das neue Schulgebäude aber für „gar nicht so unübersichtlich“ wie befürchtet. Auch der 15-jährige Laurin findet, dass „die Möglichkeiten hier viel größer“ sind, sich in Pausen und Freistunden die Zeit zu vertreiben. Für Yu-Mi ist hingegen alles noch „sehr durcheinander“. Auch die Lehrer seien „noch nicht so gut organisiert“, sagt die 15-Jährige.
In einem sind sich aber alle einig: der Schulstreit zwischen GaO und AES ist vorüber, es gibt keine Rivalität zwischen den Schülern. Im Gegenteil, Aileen, die zuvor das Gymnasium am Ostring besuchte, freut sich schon darauf, neue Freundschaften zu schließen. Außerdem kenne man ja längst viele Albert-Einstein-Schüler vom Sport oder aus der Nachbarschaft. Auch die 14-jährige Riyan will sich viel lieber mit den neuen Mitschülern verbünden und sagt: „Wir rocken die neue Schule!“
Ob der neue Schulleiter Oliver Bauer mitrocken wird, ist nicht bekannt. In jedem Fall sieht er eine „spannende Aufgabe“ vor sich und will „neutral und unbefangen mithelfen, ein neues modernes Gymnasium aufzubauen.“ Dabei will er die Traditionen der beiden fusionierten Schulen fortsetzen und dem neuen Gymnasium gleichzeitig ein eigenes Profil geben.
Damit sich die Schüler und Lehrer des GaO und der AES von Anfang an besser kennenlernen, wurden sie bewusst „über Kreuz“ zugeteilt, sagt Schulleiter Bauer. Schüler des GaO werden also von Lehrern der AES unterrichtet und umgekehrt.
Zunächst ist Bauer aber froh, dass der Umzug, ein „logistischer Kraftakt“, „relativ reibungslos“ geklappt habe. In den Sommerferien habe man alles, von der Tafelkreide bis zum Beamer, in Kisten verstaut, während die Stadt die technischen Voraussetzungen für den Einzug geschaffen habe. Das Gebäude sei außerdem für einen siebenstelligen Betrag renoviert worden und erstrahle nun „in neuem Glanz“, sagt Bauer. Dazu zählen auch das Schülercafé und die neue Mensa, die vom Akademischen Förderwerk (AKAFÖ) betrieben und am Donnerstag eröffnet wird.
In zwei Jahren steht für das neue Gymnasium der Umzug in ein modernes Gebäude am jetzigen Standort der AES an. Ein Name für die Schule wird noch gesucht. Dann werden wieder neue Lagepläne benötigt.