Frisch entdeckte Mängel erschweren die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes im Altbau der Erich-Kästner-Schule. Hierher sollen schon Ende August die Schüler des Neuen Gymnasiums Bochum ziehen.
Unangenehme Überraschung in der Erich-Kästner-Schule. Während der Arbeiten an den Räumlichkeiten des Altbaus, der ab dem kommenden Schuljahr als Interimslösung für die Schüler der ehemaligen Albert-Einstein-Schule und des Gymnasiums am Ostring dienen sollte, ist klar geworden, dass die Arbeiten zur Herstellung des Brandschutzes wesentlich aufwändiger sind als erwartet.
Bevor die gut 1400 Schüler des nun „Neuen Gymnasium Bochum“ in zwei Jahren im Sommer 2012 in den Neubau in Wiemelhausen umziehen können, finden sie ab dem ersten Schultag am 30. August diesen Jahres in der alten Erich-Kästner-Schule (postalisch in Zukunft: Markstraße 193) eine Übergangsheimat. Diese war zuvor schon wegen der PCB-Werte in die Kritik geraten.
Hohlräume entdeckt
Beim Abhängen der Decke im Rahmen von Ertüchtigungsarbeiten wurde nun entdeckt, dass das Mauerwerk nicht ganz bis zur Decke reicht. Dort bilden sich an einzelnen Stellen zusammenhängende Hohlräume, die insbesondere in Bezug auf Rauchentwicklung gefährlich sind. Entsprechend muss nun aufwändig nachgearbeitet werden. Wie gefährlich derartige Hohlräume bei einem Brand sind, wurde 1996 beim verhängnisvollen Feuer im Flughafen in Düsseldorf deutlich.
Laut der Dezernentin für Zentrale Dienste, Birgitt Collisi, habe man unverzüglich nach der Entdeckung der Schwierigkeiten die zuständigen Verantwortlichen von Feuerwehr und Bauaufsicht sowie einen externen Experten zu Rate gezogen, und anschließend Baufirmen beauftragt, das nun nachgebesserte Brandschutzkonzept zu realisieren. Die Arbeiten daran laufen bereits auf Hochtouren. Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat, Heinz-Dieter Fleskes hat zu diesem Vorgang gesagt: „Macht mal voran, dass das aus der Welt kommt.“
Bis zum Schuljahresbeginn fertig
Derartige Mängel können nicht immer langfristig vorher entdeckt werden, sagt Collisi. „Das ist wie wenn man ein altes Haus kauft, da tauchen Probleme auf, die vorher nicht zu sehen sind. Das ist normal.“ Finanziell sei das alles im Rahmen, teilt sie mit. Sie geht aber davon aus, dass die Arbeiten bis zu Beginn des Schuljahres „zum größten Teil“ erledigt sein werden. Man werde auf jeden Fall soweit fertig sein, dass ein Schulbetrieb gewährleistet werden könne; ob nun jeder Sektor des Komplexes dann genutzt werden könne, sei aber noch nicht endgültig klar.
Die Thematik würde mit großer Sorgfalt gehandhabt, die Verantwortlichen seien sich im Klaren darüber, dass es sich um die Sicherheit von 1400 Schülern handele, so die Dezernentin.